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Free Joe!

Ackermann darf sich endlich vom Prozess freikaufen!

Josef Ackermann ist der Chef der Deutschen Bank. Also praktisch ein Mitglied der deutschen Regierung. Dennoch gesteht man ihm keine juristische Immunität zu. Er, berühmt für Rekordgewinne und Massen-Entlassungen, steht nun zum zweiten Mal für die gleiche Sache vor Gericht.

Ihm wird vorgeworfen (!!!) sich im Zuge der Übernahme des Mannesmann-Konzerns durch Vodafone gemeinsam mit dem damaligen Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk und dem respektablen Gewerkschaftsbonzen Klaus Zwickel (IG Metall) selbst bereichert zu haben. Auch der damalige Mannesmann-Chef Klaus Esser wurde wieder mit vor Gericht gezerrt, nur weil man ihm die 30 Mio. Euro an Prämien und Abfindungen nicht gönnt, die er nach der Übernahme bekommen hatte.

„Man“, das sind in diesem Falle irgendwelche kleinlichen Paragraphen-Heinis, die bestimmt auch noch Kommunisten sind. Die Aktionäre jedenfalls haben kein Interesse an dem Prozess, denn würde Ackermann verurteilt, wäre er vorbestraft, und die Deutsche Bank würde ihren Chef verlieren. Auch schadet schon das lange Verfahren dem Konzern, denn wer sich so sehr mit der Justiz beschäftigt, kann keine Bank erfolgreich führen.

Und die Konkurrenz, die natürlich hie und da auch Aufsichtsräte und Gewerkschaftsfunktionäre schmiert und sich ebenso schmieren lässt, kann so einen Prozess nicht wirklich gebrauchen. Eine Verurteilung bringt also keinem Menschen was. Der Staatsanwalt fürchtet sich einzig vor den Proleten, die geifern: „Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen“.

Dabei stellen wir uns die Frage: Wo leben wir hier eigentlich? Wem gehört denn jetzt die Justiz? Hat man ihr zuviel Leine gegeben, dass sie so einen Prozess ansetzt?

Doch nun hat Justitia wieder erkannt, wer ihre Herren sind. Man will Ackermann für 3,2 Mio. Euro (das ist immerhin etwa ein Sechstel seines Jahreseinkommens – aber rechnet sich sicher noch) von dem Prozess befreien. Das ist auch gut so, denn wie schon der Staatsanwalt erklärte: Die sechs Angeklagten sind durch die lange Prozessdauer schon genug bestraft.

Statt guten Männern unserer Wirtschaft das bisschen Veruntreuung vorzuwerfen, Männern, die so viel geleistet haben für Deutschland und immer noch leisten, sollte die Justiz ihre Kettenhunde lieber auf die ganzen Proleten hetzten, die faul in der sozialen Hängematte liegen und damit die Gelder des ganzen Volkes veruntreuen.

//Avalaj, BLÖD

 

Die Elite kämpft für ihr Recht auf Studiengebühren

Bildung ist das Recht eines jeden reichen Menschen. So oder so ähnlich wird es in der kapitalistischen Gesellschaft propagiert. Aber hat jedes Kind aus einem reichen Elternhaus tatsächlich ein uneingeschränktes und exklusives Recht auf den Universitätsbesuch?

BLÖD sagt: Nein!

Zu lange wurde darüber geschwätzt, dass die Bildung ein Recht von „allen“ – d.h. auch vom Pöbel! – sei. Zwar gibt es sehr effektive Maßnahmen, um die Universität als Exclusivclub der Reichen zu behalten – etwa die frühe Selektion im Schulsystem – die abgesichert, dass nur 15% der Studierenden Proleten sind. Aber das sind eben 15% zu viel!

Diese Ungerechtigkeit soll jetzt, endlich, aufgehoben werden. Die Forderungen der Elite sind einfach: Studieren darf jeder und jede (eigentlich nur „jeder“ – müssen Frauen wirklich studieren?), der es sich leisten kann. Das würde einen enormen Bürokratieabbau bedeuten: statt langwierige Verfahren mit Notendurchschnitt, NC usw., bräuchte die Unileitung nur einen Blick auf den Kontoauszug zu werfen.

Die Elite koordiniert sich auch bundesweit, damit in jedem Bundesland die gleichen Standards durchgesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die linken Studenten das nicht ähnlich machen.

Aber vor den Terroristen, die jetzt Straßen blockieren (s. Foto) haben wir keine Angst!

//von Kedalw, BLÖD-Reaktion-Redaktion

Außerdem in dieser Ausgabe von "Blöd"...

Chaoten in Südmexiko haben die Chaoten-Kommune ausgerufen!

Arbeiter-Chaoten in Brasilien wollten VW in die Knie zwingen!

Commie-Chaoten in Tschechien werden endlich verboten!

 

//REVOLUTION Nr. 21

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