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Bildungsstreik am 22. Mai!

Donnerstag, 22. Mai, 11 Uhr, Potsdamer Platz, Berlin

Als Jugendliche haben wir heutzutage Grund genug zu protestieren...

In der Schule müssen wir unsere Schulbücher selbst bezahlen, Klassenzimmer sind völlig überfüllt und Unterrichtsstunden fallen ständig aus. Es gibt nicht annähernd genug LehrerInnen.

Auf der Uni wird der Leistungsdruck auf Studierende immer größer. Ganze Institute und Bibliotheken werden geschlossen, und auch in Berlin droht die Einführung von Studiengebühren in naher Zukunft.

Bei der Ausbildung gibt es für die allermeisten BewerberInnen keinen betrieblichen Ausbildungsplatz – sie müssen an einer Maßnahme von der Arbeitsagentur teilnehmen oder sich im nächsten Jahr erneut bewerben.

Und wenn wir nichts finden, bleibt nur das Arbeitsamt: als Jugendliche müssen wir jeden Scheißjob und jede sinnlose Maßnahme annehmen, oder unsere Leistungen werden gekürzt. Sie lassen uns bis zum 25. Lebensjahr nicht aus dem Elternhaus ausziehen.

Geld für die Bildung wird gekürzt, während Kameraüberwachung ausgebaut und Jugendgefängnisse errichtet werden. Allein für die Imagekampagne „be.berlin“ gibt der Senat 10 Millionen Euro aus, aber in den letzten Jahren sind 100 Jugendzentren „aus Geldmangel“ geschlossen worden.

Niemand wird unsere Situation verbessern, wenn wir nicht selbst aktiv werden! Genauso wie es ArbeiterInnen bei der BVG und im Öffentlichen Dienst gemacht haben, wollen wir, SchülerInnen und Studierende aus ganz Berlin, am 22. Mai in den Streik treten.

Bereits im letzten Jahr gab es in Berlin mehrere Schulstreiks mit bis zu 10.000 TeilnehmerInnen. Aber wir müssen wieder auf die Straße gehen und uns in den Schulen und Unis organisieren, um unsere Forderungen durchzusetzen.

Die Kürzungen bei der Bildung sind nichts, was auf Berlin beschränkt ist. In den letzten Jahren fanden massenhafte SchülerInnen- und Studierendenproteste in Frankreich, Chile und Griechenland statt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Erfolgreich waren sie dann, wenn sie sich mit den Protesten der ArbeiterInnen verbinden konnten.

Deswegen wollen wir zusammen mit der Arbeiterbewegung protestieren. Wir fordern nicht nur für mehr Geld für die Bildung, sondern auch die Schaffung von Tausenden neuer Lehrer- und Professorenstellen. Wir erklären uns solidarisch mit den Protesten der ArbeiterInnen, die vom gleichen Senat verarscht werden wie wir, z.B. bei der BVG, und wir fordern sie und ihre Gewerkschaften auf, unseren Bildungsstreik zu unterstützen.

Mit diesem Streiktag wollen wir zeigen, dass wir die Schulen und Unis selbst lahm legen können. Und wir können auch die Bildung in die eigenen Hände nehmen – denn wir wissen besser als irgendwelche weltfremden BürokratInnen vom Senat, was wir lernen können und wollen.

Wir müssen uns in Streikkomitees, Politik-AGs und Basisstrukturen organisieren, um die Kontrolle über unsere Schulen und Unis zu erkämpfen. Denn in der kapitalistischen Gesellschaft geht es im Bildungssystem immer nur darum, konforme Arbeitsmaschinen zu formen.

Unser Kampf für ein anderes Bildungssystem ist ein Teil des revolutionären Kampfes für eine andere – sozialistische – Gesellschaft.

//unabhängige Jugendorganisation REVOLUTION
//Revolutionäre Liste an der Freien Universität Berlin

 

Bericht vom Schulstreik im September 2006

Bericht vom Schulstreik im April 2007

Jugendproteste in Frankreich

Jugendproteste in Chile

Schülerinitiative "Bildungsblockaden einreißen!"

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