Fight WEF!
Weltwirtschaftsforum
in Davos, Schweiz
Der Januar gilt traditionellerweise als der Monat, in dem nach Weihnachten das ganze Geld ausgegeben und der Hauch von Prunk und Liebe wieder verflogen ist. Trotzdem kommen jeden Januar die reichsten und mächtigsten Menschen dieser Erde im Skiort Davos zusammen, um sich untereinander abzusprechen wie man auch im kommenden Jahr die Profite der Konzerne sichern kann. So wird Davos auch jedes Jahr im Januar zu einer Bergfestung, die hermetisch von Polizei und Schweizer Armee abgeriegelt ist, damit sich diese kostbaren Menschen dort ohne Einmischung der lästigen Öffentlichkeit treffen können.
Doch wer trifft sich da eigentlich? Und was wird besprochen?
Das World Economic Forum (WEF) ist eine private Stiftung, die sich einmal im Jahr trifft. Zu diesen Treffen erscheinen dann circa 2.000 Wirtschaftsbosse, Politiker und "Persönlichkeiten aus der Gesellschaft". Angeblich geht es in Davos darum, wie man die Welt verbessern kann, aber in Wirklichkeit geht es darum, die Profite der Unternehmen weiter zu maximieren, wie z.B. durch die Privatisierung der Wasserversorgung, der Bildung usw.
So war 2005 z.B. ein Seminar zum Thema "Entdecken des nächsten wirtschaftlichen Flops" sofort ausgebucht, während beim Seminar "Zahlen sich die Menschenrechte aus?" nicht mal eine Anmeldung erforderlich war. Dieses Beispiel zeigt sehr deutlich, dass es beim WEF nicht um die Verbesserung der Welt für die auf ihr lebenden Menschen, sondern für die auf ihr existierenden Konzerne geht.
Der globale Kapitalismus ist eine ernste Angelegenheit. Nicht nur, dass er die Reichen immer reicher werden lässt, nein, er macht die Armen auch ärmer oder bringt sie gleich um. Die Statistiken, die uns sagen, wie viele Menschen pro Tag an Hunger sterben, sind uns durch zahlreiche Spendenaufrufe bekannt. Das WEF hat gerade zu einen symbolhaften Charakter und steht für Ausbeutung und Imperialismus – wie es nur noch der G8 übertrifft.
Wir als MarxistInnen lehnen die „Ordnung“ des Kapitalismus ab. Genau diese wird am WEF jedes Jahr aufs neue zelebriert. Eine Ordnung, in der die Wirtschaftsmächte das Sagen haben und ArbeiterInnen aufs Gröbste ausgebeutet werden.
Und was können wir dagegen machen?
Die Proteste gegen das WEF sind Tummelplatz für Linke vielfältigster Couleur: von Sozialdemokraten über ATTAC bis zu Linksradikalen. Uns ist es wichtig zu betonen, dass wir uns nicht nur der Firmenpolitik einzelner Unternehmen, der Monopolisierung einzelner Wirtschaftszweige oder der weiteren Kommerzialisierung unseres Lebens entgegenstellen. Diese Dinge sind nur Ausdruck des kapitalistischen Systems, das in seiner Natur kein Interesse am Wohlstand der Menschen, sondern nur an steigenden Profiten hat. Vielmehr müssen wir den Kapitalismus bekämpfen und die Proteste dafür nutzen, eine revolutionäre Perspektive aufzuzeigen.
Das WEF stellt für viele den Inbegriff der Dekadenz der Kapitalistenklasse dar. Wir müssen eine Verbindung dieser Ablehnung mit der Ablehnung des ganzen Kapitalismus schaffen. Die WEF Proteste bieten eine gute Möglichkeit, eine solche Verbindung zu erarbeiten.
Für den Aufbau einer unabhängigen kommunistischen Jugendbewegung!
Bei diesen Protesten ist es immer wieder die Jugend, die eine besonders mutige und kämpferische Rolle einnimmt. Jugendliche sind naturgemäß der radikalste und aufopferndste Teil der Bevölkerung, weil wir unter besonderen Formen der Unterdrückung und der Ausbeutung leiden. Wir sind mit den Erfahrungen vergangener Niederlagen weniger belastet und haben bei der Teilnahme an antikapitalistischen Protesten weniger zu verlieren.
Es ist wichtig, dass wir linke Jugendliche uns im Kampf gegen Kapitalismus organisieren und die Radikalisierung der gesamten Arbeiterklasse fördern. Hierfür ist eine unabhängige revolutionäre Jugendorganisation notwendig. Denn nur durch unsere eigenen Erfahrungen im Klassenkampf können wir uns zu RevolutionärInnen bilden.
Den Kampf weiterführen - auf internationaler Ebene!
Die Proteste gegen das WEF sind nur ein kleiner und vor allem symbolhafter Teil des Kampfes gegen den Kapitalismus. Eine revolutionäre Bewegung kann nur international erfolgreich sein. Mit dem gleichen Eifer, mit dem wir am 27. Januar in Basel auf die Strasse gehen, werden wir auch im Juni in Heilligendamm die G8 bekämpfen. Die Kapitalisten koordinieren sich über die Grenzen der Nationalstaaten hinweg. Kapitalismus ist ein globales Problem, deshalb braucht es auch einen globalen Widerstand.
Der Kapitalismus wird weder in Basel noch in Heilligendamm besiegt werden. Doch tragen diese Kämpfe viel zur Herausbildung eines kämpferischen und internationalistischen Bewusstseins der Arbeiterinnenklasse und der Jugend bei. Um zu gewinnen, müssen wir für die Schaffung einer revolutionären Organisation auf weltweiter Ebene kämpfen.
Die Kapitalisten können sich in Bergdörfern oder Kurorten verschanzen – wir werden nicht müde, unsere Stimme des Protestes gegen sie zu erheben.
Demonstration gegen das WEF: 27. Januar 2007 in Basel (Schweiz)
iREVOLUTION-Koordinierung, 3. Januar 2007