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Erste Konferenz von RIO DE

Quantitative und qualitative Fortschritte in den Monaten nach der Gründung von RIO

Am 9. Januar dieses Jahres wurde RIO, die Revolutionäre Internationalistische Organisation, im Berliner Mehringhof zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Damals schrieben wir, dass der Übergang von einer Jugendorganisation zu einer Nicht-Nur-Jugendorganisation "ein schwieriger Prozess" sein würde.

Vier Monate später, bei der ersten Konferenz der deutschen Sektion von RIO am 15.-16. Mai, konnten wir bedeutende Fortschritte in diese Richtung feststellen: wir haben regelmäßige Arbeit unter Beschäftigten an der Universität entwickelt, neue marxistische AktivistInnen gewonnen und unsere programmatischen Grundlagen vertieft.

Programmatische Arbeit

Die Konferenz beschäftigte sich ausführlich mit der Arbeit von RevolutionärInnen in Betrieb und Gewerkschaft. In den Thesen zur Gewerkschaftsarbeit haben wir dargelegt, dass eine revolutionäre Organisation systematisch in die ArbeiterInnenbewegung und die Massengewerkschaften intervenieren muss. Diese Interventionen dürfen sich jedoch nicht auf Teilnahme an Arbeitskämpfen beschränken, sondern müssen mit einer revolutionären Perspektive verbunden werden. Wir hatten ausführliche Diskussionen über die Anwendung von "Übergangsforderungen", um eine Brücke zwischen einer noch so kleinen Auseinandersetzung und der sozialistischen Revolution herzustellen.

Ein zweites Konferenzdokument behandelte die Geschichte der von Leo Trotzki gegründeten Vierten Internationale, um eine Erklärung dafür zu finden, dass der Trotzkismus nach dem zweiten Weltkrieg zersplittert ist. Nach ebenfalls sehr ausführlichen Diskussionen wurden die Thesen zur Vierten Internationale beschlossen, die aufzeigen, dass die meisten trotzkistischen Strömungen sich auf eine Tradition berufen, die sich nach dem Krieg sehr stark an den Stalinismus, die Sozialdemokratie und kleinbürgerliche NationalistInnen anpasste. RIO ist der Meinung, dass der Aufbau einer neuen, revolutionären ArbeiterInneninternationale nur auf einer erneuerten programmatischen Grundlage entstehen kann.

Der Aufbau von RIO

Auf der Konferenz waren nicht nur RIO-Mitglieder aus Berlin, Dresden, Kiel und München anwesend: RIO-SympathistantInnen und Gäste von der Trotzkistischen Fraktion (FT), der Sozialistischen Arbeiterstimme (SAS) und der Marxistischen Initiative (MI) waren zum ersten Teil der Konferenz gekommen. Weiterhin wurden Grußbotschaften von den RIO-Sektionen in der Schweiz und in Tschechien sowie von "Permanent Revolution" aus London und "Marksist Devrimciler" aus Istanbul vorgelesen.

Neue AktivistInnen, mit den wir seit Monaten diskutieren und zusammenarbeiten, konnten von der Konferenz in RIO aufgenommen werden. Damit haben wir die Aussicht auf eine RIO-Gruppe in München und auch zahlreiche Kontakte in der Türkei.

Im Allgemeinen wurde die Ausrichtung von RIO DE – weg von zuviel Aktionismus und hin zu ernsthafterer programmatischer Arbeit – von der Konferenz bestätigt. Auch die RIO-Sektionen in Tschechien und der Schweiz machen auf der Grundlage dieser Wende gute Fortschritte.

Ausblick

Bei linken Gruppen gibt es eine starke Neigung dazu, die eigene Entwicklung als eine ununterbrochene Serie von Erfolgen darzustellen (weshalb Selbstdarstellungsberichte immer wenig glaubwürdig erscheinen). Gerade deswegen sollten wir betonen, dass die Entwicklung in den Monaten vor der Konferenz nur erste Schritte in die Richtung darstellen, die wir gehen wollen. Trotz unseres Optimismus erkennen wir bedeutende Schwächen bei RIO – allen voran unsere bescheidene Größe – und wir haben in den kommenden Monaten und Jahren viel Arbeit vor uns, um diese zu beheben.

Unsere nächsten Projekte stehen auch schon fest: neben der Intervention im bevorstehenden Bildungsstreik zählen dazu das Lateinamerika-Seminar und das linke Hiphop-Konzert im Juni sowie die RIO-Sommerakademie in Tschechien im August. Wir laden alle RevolutionärInnen ein, mit uns zu diskutieren und mit uns gemeinsam am Aufbau einer marxistischen Organisation zu arbeiten.

//von Wladek Flakin, RIO Berlin //22. Mai 2010


Thesen zur Gewerkschaftsarbeit

Thesen zu Aufbau, Krise und Untergang der Vierten Internationale

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