Tor des Monats: Merz

//von Arno Nym //REVOLUTION Nr. 5

Friedrich Merz (CDU) ist ein Beweis dafür, dass Deutschland nicht nur das Land der Richter und Henker, sondern auch das Land der Dichter und Denker ist: Er hat sich was Tolles ausgedacht, obwohl er in der CDU ist.

Isaac Newtons Entdeckung, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt, ist historisch gleichbedeutend mit der Merzschen Erleuchtung, dass länger gearbeitet werden muss, damit mehr Wohlstand entsteht.

Der Volksmund sagt: Geht’s dem Esel zu wohl, geht er aufs Eis tanzen. Geht´s dem Merz zu wohl, fängt er im selbigen Monat an zu überlegen.

Der christlich-soziale Friedhelm denkt so: Je höher die Produktivkräfte entwickelt sind desto mehr Arbeitszeit ist nötig, um etwas herzustellen. Wenn ich also statt eines rostigen Spatens mit abgebrochenem Stil einen modernen Bagger benutzen kann, dauert das Ausheben eines Loches länger. Das leuchtet ein, zumindest wenn der Geist im gleißenden Licht einer christlichen Altarkerze erstrahlt.

Was dämmert unserm Merz also unterm Friedhelm? Statt 38 sollen wir künftig 42 Stunden arbeiten. Die Erklärung, wann wir den größeren produzierten Reichtum dann nutzen sollen, wenn wir nur noch arbeiten, wird die CDU-nahe Forschungs-Stiftung „Irrungen und Wirrungen für Deutschland“ demnächst vorlegen.

Merz ist für objektive und ehrliche Statements bekannt. Um sein langweiliges Polit-Bürokraten-Image etwas aufzupeppen, erzählte er, wie er mit 15 Jahren mit dem Moped wie verrückt mit rasantem Tempo durch seine Heimatstadt raste. An dieser Story stimmt die Heimatstadt und das Verrückte, das mit dem Moped und dem Tempo war gelogen.

Immerhin: Friedhelm ist seinem Merz treu geblieben – die Hälfte ist wahr. Die Produktivität steigt tatsächlich. Nur das mit der längeren Arbeitszeit ist Quatsch.

Apropos Loch. Das Gute bei Merz ist, dass er in sein eigenes Loch nicht reinfallen kann.