Diese Seite ist ein Archiv und wird nicht mehr aktualisiert. Die neue Seite von RIO ist: www.klassegegenklasse.org


 

Demonstration statt Bratwurststation

220.000 bei den Demonstrationen des DGB –
1.000 beim Jugendblock auf der Demo in Berlin

Am Samstag, den 21.10., hatte der DGB zu einem bundesweiten Aktionstag unter dem Motto "Das geht besser – aber nicht von alleine" aufgerufen. In vielen deutschen Städten wurde demonstriert, u.a. in Hamburg, München, Stuttgart und Frankfurt/Main. Nur in Berlin sollte es auf Weisung der DGB-Führung keine Demonstration geben, sondern nur eine große Kundgebung vor dem Brandeburger Tor, die sich letztendlich mit ihren vielen Bratwurst-, Getränkeständen und Großbildleinwänden nur unwesentlich von der WM-Fanmeile im Sommer unterschied.

Allerdings gab es doch eine Demo, angemeldet wurde sie vom Berliner Sozialforum und anderen Gruppen. Auch das SchülerInnenbündnis „Bildungsblockaden einreissen“, welches am 13.09. in Berlin einen Schulstreik mit fast 10.000 SchülerInnen organisiert hatte, war dabei. Die SchülerInnen riefen – gemeinsam mit einem StudentInnenbündnis gegen Studiengebühren – zu einem Jugendblock auf, um speziell gegen die Angriffe auf das Bildungs- und Ausbildungssystem zu protestieren und gleichzeitig ihren Protest mit dem anderer Bevölkerungsgruppen, die von Sozialabbau betroffen sind, zu verbinden.

Um 12 Uhr setzte sich die Demo mit dem Jugendblock in Bewegung, um über den Boulevard Unter den Linden Richtung Brandenburger Tor zu laufen. Natürlich waren auch AktivistInnen von REVOLUTION aus Berlin, Bernau und Wolfsburg am Start. Als Teil des Jugendblocks, der mit 1.000 Personen recht groß war, schafften wir es die anfänglich etwas lahme Stimmung zu kippen und – nicht zuletzt dank unseres neuen Megaphons – lautstark nicht nur gegen die sogenannten "Reformen" der Großen Koalition und der Berliner Landesregierung zu protestieren, sondern auch antikapitalistische Inhalte in den Block und über ihn hinaus in die ganze Demo zu tragen. Nebenbei rockte MC Holger Burner aus Hamburg vom Lautsprecherwagen aus.

So ging es dann bis zur Kundgebungsmeile des DGB am Brandenburger Tor, wo der Jugendblock sich dann relativ schnell auflöste, um größtenteils nach Berlin-Tegel zu fahren und dort gegen das gleichzeitig stattfindende Rechtsrockkonzert der NPD zu protestieren.

Während also ein großer Teil der Jugendlichen schon auf dem Weg nach Tegel war, zeigte die DGB-Aristokratie, was sie unter Protest gegen Sozialabbau versteht. Anstatt offensiv gegen die Regierung vorzugehen, brachte Michael Sommer die Perspektive der DGB-Apparatschiks auf den Punkt als er der Regierung zurief: „Hört damit auf! Macht es besser!“ Wer solche Phrasen ausruft, übersieht allerdings, dass diese Politik für die Konzerne fast nicht besser sein könnte, um auf Kosten der ArbeiterInnen ihre Profite zu vergrößern.

Dabei unterstützt die DGB-Führung sie auch teilweise noch, wie z.B. bei den BSH-Werken in Berlin-Spandau: Nachdem der Konzern zugesagt, hatte „nur“ die Hälfte der Belegschaft zu entlassen, ging die Gewerkschaftsführung auf dieses „Angebot“ ein, obwohl sich zwei Drittel der ArbeiterInnen anfangs dagegen ausgesprochen hatten. Dieses Beispiel zeigt wieder mal sehr deutlich, dass es den DGB-Bonzen nicht um die Verteidigung der Rechte der ArbeiterInnen, sondern um die Sicherung ihrer eigenen privilegierten Stellung geht.

Die Rechte der ArbeiterInnen vertreten und verteidigen, können diese nur selbst, indem sie nicht nur für eine demokratische, von der Basis aus aufgebaute Gewerkschaft, sondern auch für eine neue Gesellschaft kämpfen, in der die Profite der Reichen nicht die Maxime jeglichen Handelns sind. Ein solcher Kampf, gemeinsam mit anderen unterdrückten Schichten, gegen die Konzerne und ihrer Politik, ist der Kampf für die soziale Revolution.

//von Antonio aus Tempelhof

//Alle zusammen! Aufruf zum Jugendblock

 

weitere Bilder von der Demo

//Bilder von BJK

//Bilder von Nils

RIO • Revolutionäre Internationalistische Organisation • www.revolution.de.com • info[ät]revolution.de.com • (c)opyleft   

Diese Seite ist ein Archiv und wird nicht mehr aktualisiert. Die neue Seite von RIO ist: www.klassegegenklasse.org