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Vor sechzig Jahren, am 8. Mai 1945, kapitulierte Nazideutschland. Damit war das grausamste Regime, das die Menschheit je gesehen hat, geschlagen.

Im Laufe von 12 Jahren hatten die Nazis beispiellose Barbarei angerichtet: über sechs Millionen Juden und Jüdinnen, eine Million Sinti und Roma, hunderttausende Homosexuelle, SozialdemokratInnen, KommunistInnen und andere, die nicht ins nationalsozialistische Weltbild passten, wurden systematisch ermordet. Weitere Millionen fielen dem Vernichtungsfeldzug der Wehrmacht durch Osteuropa, die Sowjetunion, Nordafrika und den Nahen Osten zu Opfer.

Am 8. Mai erinnern wir besonders an die Menschen, die aktiv Widerstand geleistet haben – die PartisanInnen in den besetzen Ländern, GewerkschafterInnen in den Fabriken, KommunistInnen in den Konzentrationslagern und viele andere.

60 Jahre danach

Der Tag der Befreiung ist für Menschen auf der ganzen Welt ein Anlass zur Freude über das Ende der Naziherrschaft, sowie zur Trauer um die Millionen Opfer.

Doch die Nachfolge-Nazis der NPD wollen am 8. Mai gegen die „Befreiungslüge“ demonstrieren. Für sie waren die Jahre des Völkermordes eine gute Zeit und Adolf Hitler ein „großer Staatsman“ (Zitat vom NPD-Parteichef Udo Voigt). Dass diesen Verbrechen ein Ende gesetzt wurde, ist Anlass für ihren „Trauermarsch“.

Auch wenn sie nicht am Brandenburger Tor aufmarschieren dürfen, ist und bleibt diese Demo eine fürchterliche Provokation gegen die Opfer der Nazis und alle, die sich nicht mit ihrem Rassenwahn und ihren Raubkriegen identifizieren. Alle antifaschistisch gesinnten Menschen, ob jung oder alt, ob deutsch oder nicht, müssen den NPD-Aufmarsch verhindern!

Falsche Empörung

Schröder, Fischer, Merkel, usw. zeigen sich ebenfalls über den NPD-Aufmarsch empört – und vor allem um das Image Deutschlands in der Welt besorgt. Als Antwort darauf beeilten sie sich, das Versammlungsrecht einzuschränken, um leichter (nicht nur Nazi-)Demonstrationen verbieten zu können.

Doch von einer aktiven Verhinderung des NPD-Aufmarsches war nie die Rede. Warum? Der gleiche Staat, der einen Angriffskrieg gegen Jugoslawien führte, der Afghanistan besetzt, der durch die Einführung von Hartz IV Millionen Arbeitslosen eine menschenwürdige Existenz unmöglich macht – schwört auf die “verfassungsmässigen Rechte” der Nazis! Wir können erwarten, dass wie in der Vergangenheit der Naziaufmarsch von Tausenden von Bullen geschützt wird.

Es ist die Politik der rot-grünen Regierung und der schwarz-gelben Opposition, die so viele Menschen den Nazis in die Arme treibt. Diese Politik – die Abschiebung von Flüchtlingen, die Heiligsprechung einer deutschen “Leitkultur”, die Entrechtung von allen, die nicht für andere Profite schaffen können oder wollen – alles schafft ein Klima von jedeR-gegen-jedeN, was Rassismus, Sexismus und Nationalismus begünstigt. Daran kann die NPD anknüpfen. Die meisten Forderungen der NPD sind eine „radikalere“ Variante der Politik von SPD/Grüne/CDU/FDP: statt Zwangsarbeit durch Ein-Euro-Jobs, fordert die NPD direkt „Arbeitslager für Sozialschmarozer“; statt eine Quote für ArbeitsmigrantInnen, fordert die NPD „Grenze Dicht für Ausländer“. Die Logik ist aber die selbe: jedes Mittel ist Recht, damit die Wirtschaft funktioniert und die Kapitalisten ihr Kapital vermehren können.

In diesem Sinne ist der Faschismus die extremste Form der tagtäglichen Barbarei des kapitalistischen Systems: Ausbeutung der Massen zum Wohl der „Nation“ oder des „Volkes“ (also der Kapitalisten), Unterdrückung gegen diejenigen, die sich nicht ausbeuten lassen wollen, Konkurrenz bis hin zu Krieg zwischen den einzelnen Staaten. Wer wirklich den Faschismus bekämpfen will, muss auch die gesellschaftlichen Grundlagen, die ihn produzieren, zerschlagen.

Deshalb können wir uns nicht auf den “Antifaschismus” des deutschen Staates verlassen. Übrigens schiebt dieser der NPD jedes Jahr über eine halbe Million Euro an Wahlkostenrückerstattung zu. Und die NPD konnte im Jahre 2001 nicht verboten werden, weil festgestellt wurde, dass jedes siebte Mitglied in den Führungsgremien der Partei direkt für den deutschen Staat arbeitet.

Stoppt die Nazis!

Die wachsende Nazi-Bewegung ist eine Bedrohung für uns alle: MigrantInnen, AntifaschistInnen, ArbeiterInnen, alternative Jugendliche. Deshalb ist es entscheidend, dass wir uns bewegen – und zwar direkt in den Weg der Nazis!

Wir rufen alle AntifaschistInnenen, Jugendlichen, GewerkschafterInnen, ImmigrantInnen auf – wenn wir geschlossen handeln, dann haben die Nazis und ihre Schützer in Grün keine Chance!

Unser Ziel muss es sein, die Nazibewegung zu zerschlagen! Deshalb: alle auf die Straße am 8. Mai! Verhindern wir gemeinsam den Nazi-Aufmarsch!


REVO ist Teil des "Aktionsbündnis Spasibo"
Website: 8-mai.antifaschistische-aktion.de

* Flugblatt in A5-Format * Flugblatt in A6-Format

* 60 Jahre Befreiung vom Faschismus (REVO Nr. 11)

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