ISM im Visier des israelischen Staates
Im Jahr 2003 wurden zwei ISM-AktivistInnen von israelischen Soldaten getötet. Rachel Corrie, Studentin aus den USA, wurde am 16. März von einem israelischen Bulldozer getötet. Sie trug ein leuchtendes orangenes Shirt, damit sie als Internationalistin erkannt werden konnte, kurz davor hatte sie noch mit dem Soldaten im Bulldozer gesprochen.
Bei dem Versuch, ein palästinensisches Kind zu beschützen, wurde am 11. April der britische Fotograf Tom Hurndall von einem israelischen Soldaten in den Kopf geschossen – er kam nie wieder zu Bewusstsein und starb sieben Monate später im Krankenhaus.
Zusätzlich wurde am 2. Mai James Miller vom IDM erschossen. Er war ein britischer Kameramann, der einen Dokumentarfilm über die Konsequenzen der Unterdrückung palästinensischer Kinder gemeinsam mit der bekannten Journalistin Saria Shah drehte. Sie filmten gerade israelische Soldaten, wie sie sich vorbereiteten, ein weiteres Haus zu demolieren, als die Schüsse losgingen. Die IDF sagte, einige dieser Morde seien bedauerliche „Unfälle“. Wir sagen, das sind kaltblütige Morde!
Alle diese Morde fanden im südlichen Gaza-Streifen statt – in einer Stadt namens Rafah. Warum? Weil diese AktivistInnen und Kamera-Crew Zeugen der entsetzlichen, erniedrigenden und geplanten Behandlung der PalästinenserInnen waren. Hier führt die IDF die täglichen Hauszerstörungen durch und gibt den BewohnerInnen nur ein paar Minuten, um ihr Haus zu verlassen. Die meisten Familien in Rafah leben mit der ständigen Angst, ihr Haus und ihre Liebsten zu verlieren. Kinder werden auf dem Weg zur Schule erschossen und es gibt viele Berichte von Kindern die, während sie auf der Schulbank saßen, erschossen wurden! Flüchtlingslager mit dreckigem Wasser auf engstem Raum, hohe Arbeitslosigkeit, Chekpoints und Panzer, die durch die Straßen rollen – das ist das Leben einer/s PalästinserIn in Rafah und überall in Gaza und der West Bank.
ISM-AktivistInnen gingen in den vergangenen Jahren nach Palästina, um die barbarische Behandlung der PalästinenserInnen durch Israel zu beweisen. Aber jetzt entschied sich Israel, ihre Kampagne des Terrors gegen die InternationalistInnen, die es wagen, ihre Stimme zu erheben, auszubauen. Die Regierung Israels will nichts zugeben, von dem, was sie macht, und ist bereit, AktivistInnen zu töten, um die Berichterstattung darüber, was wirklich im Gaza-Streifen und in der West Bank passiert, zu verhindern.
Die britische Regierung gab bekannt, dass jedeR britische BürgerIn, der/die entgegen des Rates der Regierung in die besetzten Gebiete geht, nicht verteidigt wird, auch wenn sie kaltblütig ermordet werden. Zusätzlich versuchte die israelische Regierung einen Zusammenhang zwischen zwei Selbstmordattentätern, die mit Touristen-Visa aus Britannien kamen, mit der ISM zu unterstellen, um deren Arbeit zu dikreditieren. Sie versuchten zu beweisen, dass die ISM sich an terroristischen Aktivitäten beteiligt, damit alles, was Israel gegen die ISM unternimmt, legitimiert wird mit dem „Krieg gegen Terrorismus“.
Zur Zeit führt Israel die Kampagne des Terrors gegen PalästinenserInnen und InternationalistInnen, die hinrgehen, um in Solidarität bei ihnen zu stehen, weiter. AktivistInnen werden gefangen und abgeschoben. Sie müssen jetzt, bevor sie den Gazastreifen oder das Westjordanland betreten wollen, eine Erklärung unterschreiben, die besagt, dass, wenn auf sie geschossen wird oder sie gar getötet werden, die IDF keinerlei Verantwortung übernimmt. Das ist Israels neuester Versuch, AktivistInnen zu vergraulen und unsere Berichterstattung zu stoppen. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern und werden weiterhin die Lügen aufdecken, die hinter den Morden in Palästina stehen!
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