Die Geschichte des palästinensischen Kampfes Die Geschichte Palästinas ist eng verbunden mit der Geschichte des Imperialismus. Das Gebiet, bekannt als Palästina, wurde zunächst vom Osmanischen Reich „kontrolliert“, dann wurde es Teil des Britischen Imperiums im Nahen Osten. Während des Ersten Weltkrieges zerfiel das Osmanische Reich im Nahen Osten und imperialistische Mächte wie Großbritannien und Frankreich begannen, wie Geier um ihre Beute zu kreisen, um zu sehen, was sie sich schnappen können. Die wachsende zionistische Bewegung erkannte, dass Großbritannien die neue Macht in der Region werden würde und nahm Einfluss auf die britische Regierung, um sie für die Unterstützung ihres Ziels eines jüdischen Staates in Palästina zu gewinnen. Großbritannien, begierig darauf, den in der Nähe gelegenen Suez-Kanal und den neu gefundenen Reichtum an Öl zu beherrschen, war einverstanden. Ein britischer Staatsmann sagte dazu: Sie waren somit in der Lage, ein kleines jüdisches Ulster in einem Meer von feindlich gesinnten arabischen Völkern zu errichten. Er spielte damit auf die ‚Teile und Herrsche`-Taktik der Briten in Irland an. 1918 lebten in Palästina eine Million AraberInnen und 56.000 Juden/Jüdinnen, aber Letztere wurden von den Briten begünstigt und wuchsen deswegen zahlenmäßig an. Die kleine, aber steigende Zahl von jüdischen Siedlern errichtete eine Wirtschaft und ein politisches System nur für Juden/Jüdinnen und boykottierte arabische Waren und ArbeiterInnen. Der jüdische Nationalfond ließ Geld vom Ausland einfließen, um Land von reichen Grundbesitzern zu kaufen und vertrieb auf diese Weise die dort ansässigen arabischen Bauern. Die Haganah, das zionistische Militär, wurde 1923 gegründet, um dieses Vorhaben mit Gewalt durchzusetzen – mit Unterstützung des britischen Imperialismus. Die PalästinenserInnen hatten damals kein nationales Bewusstsein. Erst die Besatzung durch die Briten und ihre Förderung der jüdischen Siedlungen haben sie in eine Nation verwandelt. Zunehmender Widerstand machte sich durch den palästinensischen Generalstreik von 1936 offen bemerkbar. Mit dem Slogan „Unabhängigkeit für Palästina!“ streikten ArbeiterInnen, schlossen Geschäfte, der Verkehr kam zum Stillstand. Die Briten setzten in Palästina das Kriegsrecht ein und schickten 20.000 Soldaten mit Panzern und Flugzeugen dorthin. Sie bildeten zionistische Siedler zu „Nachteinheiten“ aus, damit sie in palästinensischen Dörfern Terror ausüben konnten. Der Guerillakrieg wurde schließlich von den Briten 1939 beendet. Er forderte 20.000 getötete und verwundete PalästinenserInnen, Tausende kamen in Gefangenschaft oder gingen ins Exil. Mitte der 1940er befanden sich schon 800.000 PalästinenserInnen im Exil – Flüchtlinge vor Armut und Unterdrückung. Die Briten bewaffneten und bildeten die zionistische Haganah während des Zweiten Weltkrieges weiter aus, um Palästina zu überwachen und Aufstände niederzuschlagen. 1947 teilten die US-dominierten Vereinten Nationen Palästina – ohne die dort lebende Bevölkerung auch nur zu fragen. Die Juden/Jüdinnen waren noch immer eine Minderheit (ungefähr 30 Prozent der gesamten Bevölkerung), aber sie bekamen durch das UN-Mandat das meiste Land (53 Prozent des Gebiets). Viele arabische Nationen wollten keinen israelischen, von den USA unterstützten Staat, und erklärten Israel den Krieg. Die Israelis, die von den Briten ausgebildet und besser ausgerüstet und bewaffnet waren, vernichteten die arabischen Kräfte und eroberten noch mehr Land. Dies führte zu dem, was die PalästinenserInnen ‚Al-Nakba’ (die Katastrophe) bezeichnen: Hunderttausende PalästinenserInnen wurden aus ihren Häusern und Gebieten vertrieben. Jaffa, eine große palästinensische Stadt in der Nähe des heutigen Tel Aviv, wurde von der Haganah angegriffen. Innerhalb von Tagen wurde seine Bevölkerung von 100.000 auf 5.000 dezimiert. In einem der unrühmlichsten Momente massakrierte eine zionistische Miliz mit dem Namen „Irgun“ das palästinensische Dorf Deir Yassin. Tausende wurden in ihren Häusern umgebracht. Die Zionisten verbreiteten Terror, so dass hunderttausende von PalästinenserInnen aus ihren Häusern und ihrer Heimat flohen. Als Folge dieser Operationen kontrollierte Israel schließlich 78 Prozent Palästinas und erließ Gesetze, die jede Rückkehr der geflüchteten PalästinenserInnen verhindern. Noch heute leben fünf Millionen PalästinenserInnen im Exil in Flüchtlingscamps und Slums in der Region und warten darauf, zurückkehren zu können. 1967 brach ein weiterer Krieg zwischen Israel, Syrien, Jordanien und Ägypten aus. Israel annektierte den Rest Palästinas, die Westbank (Westjordanland) und den Gazastreifen. Seitdem errichtet Israel Siedlungen in diesen Gebieten. Diese Siedlungen sind bewaffnete, von Mauern umringte Orte, wo die israelischen Sreitkräfte ihre Basen haben. Die Siedlungen werden in der Nähe von Wasservorräten und strategischen Hügeln in den besetzten Gebieten errichtet. Straßen, die von der Armee bewacht werden, verbinden sie. Militarisierte Kontrollpunkte behindern den Verkehr zwischen palästinensischen Städten und Dörfern. Zwei palästinensische Intifadas haben gegen diese Unterdrückung gekämpft – aber Israel war wegen der Unterstützung der USA immer in der Lage, diese mit brutaler Gewalt niederzuwerfen. Sie brachten Tausende von PalästinenserInnen um und machten noch mehr zu Flüchtlingen. Nun errichtet Ariel Sharon mit der Unterstützung von Bush eine Mauer, um große Teile der Westbank zu annektieren. Dies wird die PalästinenserInnen in einem nicht existenzfähigen „Staats“-Gebiet einsperren, das dazu verdammt ist, im besten Falle als UN-Protektorat auf ausländische Hilfe angewiesen zu sein – in Armut dahin vegetierend. Trotz der UN-Erklärung, dass die Besetzung und die Siedlungen illegal sind, führt Israel seine zerstörerische Politik weiter. Niemand stoppt dies, weil die USA Israel beschützen. Seit 1948 wird Israel jedes Jahr mit Milliarden Dollar militärisch und wirtschaftlich unterstützt.Israel würde ohne diese finanzielle Zuwendung zusammenbrechen. Weitere Millionen kommen von amerikanischen und europäischen zionistischen Organisationen, wie dem jüdischen Nationalfond. Israel hat die fünftgrößte Armee der Welt und ein nukleares Arsenal. Warum bekommt es all dieses Geld? Es ist der Agent des US-Imperialismus im Nahen Osten mit einem wachsamen Auge auf die arabischen Regime und als Frontlinie gegen jedes Regime oder jede Bewegung in dieser Region, die US-Interessen bedrohen, vom radikalen arabischem Nationalismus in den 1960ern und 70ern bis zum islamischem Fundamentalismus der Gegenwart. Das ist der Grund, warum der US-Imperialismus so viel Geld in Israel reinsteckt und ihm offene Hand in der Region gewährt – es ist wesentlich für die Kontrolle dieser Region und seines Reichtums. Ein Teil der Revolution gegen den Kapitalismus im Nahen Osten wird es sein, den Imperialismus, der hinter den kapitalistischen arabischen Staaten und Israel agiert, zu zerschlagen. Von wesentlicher Bedeutung wird der Sturz Israels durch jüdische ArbeiterInnen wie auch durch PalästinenserInnen sein, um ein sozialistisches Palästina für beide Völker zu kreieren. Die einzig dauerhafte Lösung der Unterdrückung und Zerrissenheit der Region sind die Vereinigten Sozialistischen Staaten des Nahen Ostens, in dem die ArbeiterInnen und Bauern die Ressourcen der Region kontrollieren und zum Wohle der Menschheit in einer sozialistischen Welt einsetzen. |
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