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KULTURREVOLUTION

Star Trek

Der britische Schauspieler Simon Pegg erklärte vor Jahren in seiner Fernsehserie „Spaced“, dass jeder Star-Trek-Film mit ungerader Zahl Scheiße ist. Der 11. Star-Trek-Film (mit dem leicht zu merkenden Titel „Star Trek“) kam Anfang Mai ins Kino, und Simon Pegg spielt den schottischen Ingenieur „Scotty“. Um sich zu herauszureden, meinte er, er war bekifft, als sie „Spaced“ gemacht haben.

Wie dem auch sei. Der neue Film über Captain Kirk und Mr. Spock – produziert von Lost-Typen J.J. Abrams und Damon Lindelof – ist jetzt schon mit über 200 Millionen Dollar Einnahmen der erfolgreichste Film in der Reihe. Weg sind die übergewichtigen alten Männer als Action-Helden – an ihrer Stelle stehen Sprösslinge, die aus welchem Grund auch immer sofort nach Verlassen der Sternenflottenakademie ein riesiges Raumschiff kommandieren (was nicht weniger absurd wirkt).

Star Trek war immer mit oberflächlichen politischen Analogien überladen: die KlingonInnen als die RussInnen, die Borg als die ChinesInnen, die Föderation als die AmerikanerInnen oder die UNO usw. Doch das gerät in diesem neuen Film ziemlich durcheinander. Der Feind ist nicht mehr eine böse außerirdische Rasse, sondern einfach ein durchgedrehter Typ mit verheerenden Waffen – passt gut zum Feindbild im sog. „Krieg gegen den Terror“, oder? Deswegen muss die Sternenflotte sich auch als „humanitäre Flotte“ präsentieren.

Frustrierend ist, dass der Film nicht die geringste Mühe macht, um im etablierten Star-Trek-Universum zu bleiben. Und während die bisherigen Star-Trek-Serien einigermassen seriös mit Wissenschaft umgingen (der Physiker Steven Hawking soll die Idee der Materie-Antimaterie-Triebwerke bewundert haben) ist das mit diesem Film alles aus dem Fenster geworfen worden. Jedes Problem kann mit einer nicht näher beschriebenen „Roten Materie“ gelöst werden, und jedes Raumschiff kann problemlos durch ein schwarzes Loch fliegen.

Alles ziemlich sinnlos – aber immerhin haben sie einen Haufen Geld gemacht.

//von Wladek, Revo Berlin //REVOLUTION Nr. 35

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