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Liebe Revo...

Brennender Panzer bei Afghanistan-Demo

Am 20. September versammelten sich etwa 7.000 KriegsgegnerInnen am Brandenburger Tor, um gegen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan zu protestieren.

Initiiert wurde die Demo von der „Deutschen Friedensgesellschaft“, die auch zahlreich vertreten war – einerseits durch eine auffallend große Zahl älterer DemonstrantInnen, andererseits durch Sticker mit der Aufschrift „Afghanistaneinsatz beenden – Bundeswehr abschaffen“.

Insgesamt war ein breites politisches Spektrum auf der Auftaktkundgebung anzutreffen – von pazifistisch bis konsequent antiimperialistisch war alles dabei. Letzteres traf vor allem auf den antikapitalistischen Block zu. Hier waren die Transpisprüche und Slogans radikaler und die TeilnehmerInnen jünger als im Rest der Demo.

Kurz nachdem sich die Masse in Bewegung gesetzt hatte, versuchte die Polizei eine Gruppe KurdInnen (vermutlich wegen einer Fahne mit dem Gesicht von Abdullah Öcalan) vom Rest des Blocks zu isolieren. Daraufhin wurde sofort solidarisch reagiert und die Bullen unter Sprechchören und Körpereinsatz aus der Demo gedrängt.

Danach ging es ohne weitere Zwischenfälle an der Friedrichstraße und Unter den Linden entlang, bis nach einer Stunde der Gendarmenmarkt erreicht war. Unterwegs gab es so einige hörenswerte Redebeiträge: im antikapitalistischen Bloc wurde klargestellt, dass konsequenter Antimilitarismus auch Widerstand gegen das kapitalistische System bedeuten muss.

Zum richtig großen Knall kam es dann auf der Abschlusskundgebung am Gendarmenmarkt. Flammen loderten und eine riesige Wolke von Rauch zog über den Platz: Als Solidaritätsaktion für die AktivistInnen, denen die Mitgliedschaft in der „Militanten Gruppe“ (die Bundeswehrfahrzeuge unbrauchbar gemacht haben sollte) vorgeworfen wird, hatten DemonstrantInnen einen Panzer in Brand gesetzt. Dieser war zwar leider nur aus Pappmaché und etwas kleiner als echtes Kriegsgerät aber für große Aufmerksamkeit konnte die Aktion allemal sorgen.

von Tom, Revo Bernau

Finnlands Schulen

Ich wundere mich, warum alle Linke in Deutschland das finnische Schulsystem als Vorbild nehmen.

Es stimmt, dass Finnlands SchülerInnen die besten Noten bei den PISA-Studien einholen – aber sie bekomen auch die meisten Antidepresiva und haben die höchste Selbstmordrate!

Finnische SchülerInnen, die in einer landesweiten Gewerkschaft organisiert sind, beschweren sich sich über den hohen Leistungsdruck und das starre Auswendiglernen. Bildung ist, dort wie hier, an den Interessen des Kapitals ausgerichtet.

Das finnische Schulsystem ist ein Beispiel dafür, dass das dreigliedrige Schulsystem in Deutschland abgeschafft gehört. Aber selbst das liegt nicht an einer besseren „Reformpädagogik“ im Norden, sondern an den Erfordernissen der finnischen Wirtschaft: sie hat einen höheren Anteil an hochqualifizierten ArbeiterInnen, weswegen einfach mehr GymnasiastInnen und weniger HauptschülerInnen gebraucht werden.

Insofern sollen wir Finnland wirklich nur ganz bedingt als Vorbild nehmen!

von Opiskelija, Turku

Positiver Sexismus?

In eurer Zeitung erscheint immer eine Rubrik über „revolutionäre Frauen“. Ich finde es sexistisch, Frauen als etwas ganz Besonderes darzustellen, auch wenn es positiv gemeint ist.

von Alexa, Berlin

Positive Diskriminierung

Sexismus existiert auf allen Ebenen der kapitalistischen Gesellschaft und wird auch in der radikalen Linken reproduziert. Das sehen wir auch in unserer eigenen Geschichtsschreibung: alle haben schon mal von Lenin und Trotzki gehört, aber wer kennt Kollontai?

Als eine Gegenmaßnahme zum vorherrschenden Sexismus halten wir eine solche „positive Diskriminierung“ von Frauen für wichtig – nicht nur in der Zeitung, sondern auch z.B. bei politischen Diskussionen. Es ist uns klar, dass der Sexismus dadurch nicht verschwindet. Aber das ist ein wichtiges Zeichen für unsere Anstrengungen für die Befreiung der Frau.

von der Redaktion

p.s. In dieser Ausgabe erscheint kein Beitrag zu „revolutionären Frauen“ – stattdessen haben wir eine sehr reaktionäre Frau, Sarah Palin, genommen..

Wo ist dein Bericht/LeserInnenbrief?

Schick ihn einfach an: info@revolution.de.com

//REVOLUTION Nr. 31

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