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Auf zum Frauentag!

Der 8. März wird gemeinhin als Internationaler Frauentag gefeiert. Es gilt, besonders den Arbeiterinnen Respekt und Demut zu zollen, die in der Vergangenheit durch Streiks und politisches Engagement gegen ihre Unterdrückung vorgingen, den Sabotagen des Patriarchats trotzten und ihre Ketten verbissen lockern konnten. Jedoch ist die Unterdrückung noch nicht ausgestanden; der Kampf ist noch nicht vorbei.

Es finden sich viele Erklärungen für den Ursprung dieses Tages: Textilarbeiterinnen streikten am 8. März 1857 in einer Fabrik in New York; Arbeiter- und Soldatenfrauen streikten am 8. März 1917 in St. Petersburg; es geht auch um Gedenken an die Sozialistin Clara Zetkin, die den ersten Frauentag im Jahr 1911 initiierte.

Doch bei allen Erklärungen darf eines nicht vergessen werden: Die Industrialisierung des 19. bzw. 20. Jahrhunderts war dominierender Faktor bei der Entstehung des ersten Frauentages. In Verbindung mit ihr muss mensch die stolzen Errungenschaften des Frauenkampfes – das Wahlrecht, die Scheidung, die verbesserte Bildung usw. – in einem kritischeren Licht sehen: Der erste Frauentag fällt mit der Zeit zusammen, als der weibliche Teil der Arbeiterschaft für Unternehmer interessant geworden war. Damit erschloss sich für Frauen der unteren Klassen, einst am Herd gezielt isoliert, die Arbeitswelt, unter entsprechend elenden Bedingungen und mit extremen Benachteiligungen gegenüber männlichen Arbeitern.

Der Druck auf Unternehmer wurde größer, da die arbeitenden Frauen sich organisierten: Die Errungenschaften der Arbeiterklasse und die Frauenbefreiung und -gleichstellung waren von Anfang an eng verknüpft. Doch wie stets zuvor bedeutete der Kampf der Arbeiterinnen nicht nur Mobilisierung gegen die Ausbeutung der so genannten „Arbeitgeber“, sondern auch stets den – meist privaten, hoffnungslosen – Kampf gegen die Windmühlen ihrer sexistischen Herabsetzung im Alltag.

Exakt hier müssen wir modernen Frauen und Mädchen ansetzen: Warum lohnt es sich, den 8. März auch heute noch dem Andenken an ruhmreiche Freiheitskämpferinnen zu widmen? Was will uns dieser Tag in Erinnerung rufen?

Auch heute bietet uns die Gesellschaft keine Gleichberechtigung: Frau zu sein bedeutet, eingeschränkt, benachteiligt und unterdrückt zu sein, aufgerieben in einer ungesunden Konstellation aus moderner Schufterei und traditioneller Hausarbeit. Die von den KapitalistInnen mehr schlecht als recht in der Vergangenheit eingeräumten Verbesserungen genügen nicht! Sie beschränken sich auf Profit bringende Präsente, die einzig dazu dienen, die Arbeitskraft von Frauen – ob nun bezahlt oder unbezahlt, im Haushalt oder im Beruf – auf die bestmögliche Weise nutzbar zu machen.

Die Benachteiligung gegenüber männlichen Pendants ist dabei immer noch immens: Die von einer Frau geleistete Arbeit wird mit einem durchschnittlich 20 Prozent niedrigeren Lohn vergolten, dies zumeist noch unter miserableren Arbeitsbedingungen, etwa in Form von Teilzeitarbeit. Gewalt ist auch heute noch für viele Frauen in unserem „aufgeschlossenen“, modernen Land an der Tagesordnung. Sie werden zu Opfern durch eine veraltete, diskriminierende Rollenverteilung.

Die Überlastung von Beruf (oder auch Arbeitslosigkeit), Haus- und Erziehungsarbeit, eingebildeten Verpflichtungen gegenüber der Familie, von Medien und Umwelt gezielt geförderten Minderwertigkeitsgefühlen und Schönheitswahn soll die Sprach- und Energielosigkeit der als Arbeitstiere missbrauchten Frauen sichern.

Damit muss Schluss sein! Den Umsturz des gegenwärtigen Systems und eine neue Gesellschaftsordnung mit gleichen Arbeitsbedingungen, gemeinschaftlicher Familienversorgung und ohne jede geschlechtsspezifische Rollenverteilung kann nur die sozialistische Revolution bringen.

Der Grundstein dafür muss jedoch schon heute gelegt werden! Lasst uns den 8. März 2008 als Anlass nutzen, auch das restliche Jahr über für die Befreiung von Frauen wie Männern zu mobilisieren und gegen jede Form von Unterdrückung zu kämpfen!

//von Paula, Revo Dresden //REVOLUTION Nr. 28

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