KULTURREVOLUTION

Die Simpsons – Der Film

Nach 18 Staffeln und 400 Folgen war es endlich so weit: „Die Simpsons“ kamen ins Kino! Schon ab der ersten Szene zeigen die Simpsons-ProduzentInnen ihr Unbehagen darüber, in so einem riesigen kommerziellen Unternehmen verwickelt zu sein.

Die Serie fing an als eine autobiographische Darstellung einer Familie aus der amerikanischen „oberen unteren Mittelschicht“ (Homer). Matt Groening, der Showgründer, war früher ein Zeichner von Untergrund-Comics und ein Kritiker der sterilisierten Fernsehindustrie an. Ihm wird auch nachgesagt, in seinen jüngeren Jahren ein Sozialist gewesen zu sein.

Aber bald wurde aus dem ranzigen Cartoon eine riesige Industrie, Phrasen wie „D‘oh!“ und „Eat my shorts“ fanden ihren Weg in die Alltagssprache. Vor allem die ersten Staffeln haben Empörung ausgelöst: Schulbehörden haben Simpsons-Produkte verboten, selbst George Bush (der Ältere) hat die Serie verurteilt.

Groening dazu: „Die Message der Simpsons war immer, dass Autoritätspersonen nicht immer deine Interessen im Sinn haben. Lehrer, Schulleiter, Pfarrer, Politiker - bei den Simpsons sind es alles Spinner, und ich finde, das ist eine tolle Message für Kinder.“

Der Film geht, wie auch das zweite Jahrzehnt der Serie, weniger um die normalen Probleme eines durchgedrehten Jungen und mehr um absurde Themen. Aber es gibt noch wie vor einen antiobrigkeitlichen Anspruch. Die Themen sind Umweltzerstörung, Korruption von Regierungsbehörden, und Ahnungslosigkeit der PolitikerInnen. Springfield ist krass verschmutzt und der Chef der Umweltbehörde stülpt eine riesige Glaskuppel über die ganze Stadt - „und nicht nur, weil meine Firma die Glaskuppel hergestellt hat“. Der „Präsident Schwar­ze­­n­egg­er“ unterstützt ihn dabei, weil er eh nicht versteht, was um ihn herum passiert.

Aber zentral im Film ist die typische Simpsons-Moral: die Familie muss zusammenhalten und das Gute setzt sich am Ende durch. Typischer Simpsons-Spaß, halt.

Aber Spider-Schwein ist einfach cool.

//von Wladek, Revo Berlin //REVOLUTION Nr. 25