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„Unsere Jungs“

Deutsche Soldaten tauchen in immer mehr Ländern auf...

Insgesamt 2400 Bundeswehr-Soldaten hat die deutsche Regierung im Rahmen einer UN-„Schutztruppe“ in den Libanon geschickt und dort stationiert. Das Ziel: „den Frieden sichern”. Natürlich. Was das bedeutet, wurde uns in der Vergangenheit zur Genüge vor Augen geführt: Immer wieder folgten auf militärische Aggressionen der reichen Industriestaaten solche „Friedensmissionen“, z.B. in Afghanistan, um die strategische Stellung der imperialistischen Mächte im Nahen Osten und Zentralasien zu verbessern.

Jetzt war es das vom Westen massiv unterstützte Israel, welches den halben Libanon in Schutt und Asche legte. Während Merkel und Co. die gezielten Militäraktionen Israels gegen zivile Ziele stillschweigend hinnahmen, bemühen sie sich jetzt, Neutralität und ein ernsthaftes Interesse am Frieden vorzutäuschen.

In Wirklichkeit...

ist der Staat Israel nur ein Außenposten des US-Imperialismus, von dem aus es möglich ist, die Rohstoffe des Nahen Ostens zu kontrollieren und Militärschläge durchzuführen. Nach dem Versagen der Invasion im Libanon, die die strategische Stellung gegenüber Syrien und dem Iran verbessern sollte, geht es nun um Schadensbegrenzung. Die Guerilla der radikalislamischen Hisbollah, der es gelang, den israelischen Angriff zurückzuschlagen, soll nun entwaffnet werden, damit bei der nächsten Invasion die gesteckten Ziele erreicht werden können. Deutschland übernimmt hierbei die Führung der Seestreitkräfte vor der libanesischen Küste, um den Waffennachschub der Hisbollah stören zu können.

An Israel aber werden weiterhin modernste Waffensysteme geliefert. Aus Deutschland kamen noch kurz vor Kriegsbeginn U-Boote nach Israel, und die USA stellten während des Krieges den Waffennachschub sicher. Die neue militärische Sperrzone liegt in libanesischem Gebiet, obwohl es keine libanesische Kampfjets waren, die Flüchtlingskolonnen gezielt unter Beschuss nahmen. Es ist nur allzu offensichtlich, bei wem hier die Sympathien der westlichen Staaten liegen.

Die UNO...

legitimiert den „Friedenseinsatz“ völkerrechtlich. Sie offenbart sich so als ein Instrument der imperialistischen Mächte gegen die arabische Welt. Mit Frankreich, den USA, Großbritannien, China und Russland sitzen fünf ständige, vetoberechtigte Staaten im UN-Sicherheitsrat, die allesamt Ambitionen haben, ihren Machtbereich zu vergrößern. Die USA verhinderten gleich mehrmals Resolutionen, die den völkerrechtswidrigen Krieg Israels verurteilten.

Die Meinung, Kriege wären in Ordnung, solange es ein UN-Mandat gibt ist haarsträubend, denn UN-Mandate sind lediglich eine öffentliche Legitimierung für die Maßnahmen der „Großen” für Rohstoffe oder strategische Interessen. Jeder militärische Widerstand gegen Angriffskriege, auch gegen UN-Kriege, ist legitim. Das heißt aber nicht, dass man die massive Kritik an den reaktionären (oft frauenfeindlichen, antisemitischen, antisozialistischen) Kräften, die diesen Widerstand meistens anführen, fallen lassen soll.

Unser Hauptfeind...

heißt nicht Hisbollah. „Entschieden für den Frieden” so wird uns ins Gesicht gelogen, der „Arbeitgeber Bundeswehr” will uns für den Dienst fürs Vaterland, bzw. dessen Konzerne ködern. Etwa 7.700 Bundeswehr-Soldaten sind schon in neun fremden Ländern stationiert. Der „Exportweltmeister” BRD exportiert auch Kriege.

Antimilitarismus ist ein Thema, dem gerade wir Jugendlichen uns stellen müssen – es sind unsere AltersgenossInnen, die für Staat und Kapital wortwörtlich über den Jordan gehen. Die internationale revolutionäre Jugendbewegung hat eine lange antimilitaristische Tradition. Sie fortzuführen, sind wir verpflichtet.

//von Bartholomäus aus Bernau //REVOLUTION Nr. 20

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