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Zu Gast im Überwachungsstaat

Sicherheit wird zur Fussballweltmeisterschaft groß geschrieben. Genau das wollen die Organisatoren aus Staat, Fussballverbänden und Konzernen deutlich machen. Damit diese „Sicherheit“ beim konsumfördernden, braven und beherrschbaren Fussballspektakel auch für jede und jeden auf Schritt und Tritt spürbar bleibt, wurden zahlreiche repressive Maßnahmen getroffen.

Ganz besonders ausgeweitet wird die Videoüberwachung. Dabei werden Stadien und Übertragungsorte natürlich besonders betroffen sein. Dass dafür schonmal Grundsätze des bürgerlichen Rechts außer Kraft gesetzt werden, scheint dabei niemanden zu stören.

So werden beispielsweise Fussballfans unter Generalverdacht gestellt oder pauschal als prügelnde Hooligans abgestempelt. Durch dieses Bedrohungszenario lässt sich dann viel leichter die neue Qualitiät der Überwachung – zumindest aus den Augen des Staates – legitimieren. Was uns da für eine neue Qualität erwartet, lässt sich daran erkennen, dass nicht nur einfach gefilmt wird, sondern mittels biometrischer Verfahren auch Personen automatisch identifiziert werden können.

Außerdem wird nicht nur die Poliziepräsens zunehmen, sondern auch die von Angestellten privater Sicherheitsfirmen. Ein Eingreifen der Bundeswehr soll durch eine Grundgesetzänderung ebenfalls möglich werden – im Ernstfall, wann auch immer dieser eintreten mag.

Desweiteren erwartet uns die Ausweisungspflicht. Dies bedeutet im Klartext, dass man jederzeit und ohne konkrete Gründe angehalten und auf seine Personalien kontrolliert werden kann.

Klar wird, besonders mit Blick auf andere WM-Austragungsorte, dass die neuen Kameras natürlich nicht einfach nach der Weltmeisterschaft abgebaut werden, sondern weiter existieren dürften. Ebenso klar dürfte auch sein, dass die neuen Überwachungsmöglichkeiten sich nicht nur auf das Thema Fussball beschränken werden. Ganz im Gegenteil. Durch die jetzt getroffenen repressiven Maßnahmen dürfte es dem Staat in Zukunft noch leichter fallen, vor allem gegen linke Aktivisten vorzugehen.

//von Augusto aus Königs Wusterhausen //REVOLUTION Nr. 18

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