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Opiumabhängige auf dem Schulhof!

Wer sind diese Leute, die Bibeln vor der Schule verteilen? Sollte man auf Gott vertrauen oder auf die eigene Kraft? Ein Flugblatt von REVOLUTION Bernau über Gideons, Opium und Demos

Habt ihr mitbekommen, dass letzte Woche hunderte Exemplare des Korans auf dem Schlulhof verteilt wurden? Nein? Diese Verteilung gab es ja auch nicht wirklich, so etwas wäre sofort unterbunden worden.

Aber Bibeln wurden verteilt – mit ausdrücklicher Befürwortung durch die Schulleitung. Obwohl die Trennung von Staat und Religion bereits im deutschen Grundgesetz festgelegt ist, darf die inoffizielle Staatsreligion an Schulen offensichtlich gefördert werden.

Diese Aktion stellt eine ungerechte Bevorteilung der christlichen Religion gegenüber den anderen Religionsgemeinschaften dar. Nun plädieren wir allerdings nicht für die Verteilung des Korans oder ähnlichem. Nein, wir sind der Meinung, dass derartiges Material, egal von welcher Religion, an Schulen nichts zu suchen hat. Schulhöfe dürfen nicht dazu missbraucht werden, religiöse Schriften zu verbreiten. Wer diese lesen will, kann das durchaus zu Hause tun. Besser ist es allerdings, seine Zeit sinnvoller zu nutzen.

Bereits Marx bezeichnete die Religion als „Opium des Volkes“ und diese Einschätzung trifft den Kern der Sache recht gut, denn Religion lehrt die Menschen, sich bei Ungerechtigkeit passiv zu verhalten. Religion ist eine Möglichkeit der Realität zu entfliehen und sich auf eine höhere Macht zu verlassen, anstatt die eigenen Belange selbst in die Hand zu nehmen.

Je ärmer du auf Erden lebst, desto besser wird es dir nach dem Tod gehen – das scheint das Motto aller religiösen Lehren zu sein. Ein schöneres Geschenk als diese Einstellung kann man den Herrschenden gar nicht machen, die andere Menschen ausbeuten, ihnen nur Hungerlöhne zahlen und selbst Milliardengewinne einstreichen. Völlig auf Widerstand zu verzichten, wie es die Religionen lehren, bedeutet, sich mit der Unterdrückung und Ausbeutung abzufinden.

Vielleicht kennt ihr auch Bilder aus Afrika. Dort verhungern Kinder mit dem Kreuz in der Hand. Auch diesen Menschen hat ihr religiöser Glaube nicht geholfen. Vielleicht hat ihr Glaube an Gott dazu geführt, dass sie ihr Elend besser ertrugen, aber es geht nicht darum, das Leiden so schmerzlos wie möglich zu machen. Nein, es geht darum die Armut zu beseitigen und dazu muss man selbst aktiv werden. Denn auf Gottes Hilfe warten diese Menschen seit Jahrhunderten. Vergeblich.

Die Organisation, die an unserer Schule Bibeln verteilte, trägt den Namen „Gideonbund“.

Diese weltweit organisierte Assoziation hat es sich zur Aufgabe gemacht, „Gottes Wort - die Bibel“ zu verbreiten. Da das ganze schon den Eindruck einer Sekte macht, ist es umso erstaunlicher, dass dieser Bund sogar mit Unterstützung der Schulleitung seine Propaganda bei uns und an vielen anderen Schulen im ganzen Land und rund um die Welt verteilen kann.

Wir von REVOLUTION wollen diese Bibeln nicht mehr sehen. Die Ausgebeuteten und Unterdrückten sollten nicht auf Erlösung durch irgendeinen Gott warten, sondern selbst aktiv für eine Änderung der bestehenden Verhältnisse kämpfen.

Und auch ihr solltet euch nicht auf ein höhere Macht verlassen, denn „es rettet uns kein höheres Wesen / Kein Gott noch Kaiser noch Tribun / Uns aus dem Elend zu erlösen / Können wir nur selber tun!“ (Die Internationale)

Du bist vielleicht auch von den Kürzungen der Regierung betroffen: wenn du studieren willst, musst du Gebühren zahlen; wenn du arbeitslos wirst, bekommst du Hartz IV und darfst keine eigene Wohnung haben; als SchülerIn musst du für die Schulbücher selbst zahlen.

Wenn du etwas gegen diese Kürzungen tun willst, könntest du die Bibel lesen und beten, dass es dir besser geht. Oder du kämpfst selbst für deine Interessen! Zum Beispiel am 3. Juni. Da gibt es eine Großdemo gegen Massenentlassungen, Sozialabbau, innere Aufrüstung und Krieg in Berlin.

//REVOLUTION Bernau //REVOLUTION Nr. 18

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