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Keine Frauenbefreiung ohne Sozialismus – kein Sozialismus ohne Befreiung der Frauen! Der Internationale Frauentag am 8. März ist schon 95 Jahre alt, doch der Kampf ist nicht zu Ende Der Internationale Frauentag hat eine lange und kämpferische Geschichte. Am 27. August 1910 beschloss die II. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz auf Initiative der deutschen Kommunistin Clara Zetkin die Einführung eines jährlichen Internationalen Frauentages. Der erste fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Zentrale Forderungen waren: gegen imperialistischen Krieg; Arbeitsschutzgesetze; ein Wahl- und Stimmrecht der Frauen; gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung; der Achtstundentag; ausreichender Mutter- und Kinderschutz; Festsetzung von Mindestlöhnen. Erst im Jahre 1921 wurde der 8. März auf Beschluss der II. Kommunistischen Frauenkonferenz festgelegt. Am 8. März 1857 sowie 1908 traten Textilarbeiterinnen in New York in einen Streik. 1908 kamen 129 Arbeiterinnen beim Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen ums Leben. Anlässlich des Frauentages am 8.März 1917 – nach dem alten russischen Kalender der 23. Februar – traten Textilarbeiterinnen in Petersburg in einen Streik der auf andere Sektoren übergriff und somit die Februarrevolution auslöste. Die Frauenbewegung teilte sich aber im Lauf ihrer Entwicklung im wesentlichen in die bürgerliche Frauenbewegung und die proletarische Frauenbewegung. Sie unterscheiden sich in ihrer Konzeption grundsätzlich und faktisch voneinander. Wo die bürgerliche Frauenbewegung volle Emanzipation durch Reform der bürgerlichen Gesellschaft forderte, sah die proletarische Frauenbewegung die Lösung ihrer Probleme nur in der Aufhebung der derzeitigen Gesellschaftsform – Revolution. Frauenunterdrückung heute Die Unterschiedliche Wertigkeit der Geschlechter in der Gesellschaft wird heute Sexismus genannt. Die konservative Form davon verdeutlicht sich in den traditionellen Geschlechterrollen, wo die Frauen immer noch für Herd, Heim und Haushalt zuständig sind und der Mann das Geld verdient. Auch heute noch leben wir in einem männerdominierten System, dem sogenannten Patriarchat, und das macht es Frauen immer noch besonders schwer in der Arbeitswelt. Der Anteil der Frauen v.a. im Teilzeitbereich und bei Gelegenheitsjobs steigt, weil sich die Verfügbarkeit von sicheren Vollzeitarbeitsplätzen verringert. Dies zwingt Frauen dazu, nach Arbeit Ausschau zu halten, die sich mit ihren häuslichen Verpflichtungen vereinbaren lässt. Die Globalisierung hat die Formen, nicht aber das Wesen der Frauenunterdrückung verändert, das immer noch in der Verantwortlichkeit für Haushalt und Familie wurzelt. Sie bekommen häufig weniger Lohn, bei gleicher Leistung, als ihre männlichen Kollegen und sind besonderen Repressionen der Bosse ausgeliefert. Sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz sind für viele Frauen bittere Realität. In der sogenannten „Dritten Welt“ werden Arbeiterinnen gewohnheitsgemäß missbraucht und ihnen wird kein Mutterschaftsurlaub gewährt. Sexismus spiegelt sich gerade heute in unserer Gesellschaft in vielen Bereichen des täglichen Lebens wieder. Die Werbung, die man im TV oder auf der Straße vorgesetzt bekommt, ist voll von halbnackten Frauen. Werbemacher versuchen damit, je nach Produkt, zum einen der Frau einzureden, dass sie auch wie ein Modell aussehen soll. Und zum anderen wird den Männern versucht, weis zu machen, dass sie die „Sexobjekte“ bekommen, wenn sie zum Beispiel dieses oder jenes Auto fahren bzw. Deo benutzen. Dies wirkt sich auf das gesellschaftliche Leben beider Geschlechter aus. Es impliziert, dass die Sexualität einen sehr hohen gesellschaftlichen Stellenwert hat. Dabei zielen die Werbemacher nur auf hohe Verkaufszahlen der Produkte ab. Die Frau wird also als Mittel zum Zweck regelrecht benutzt und erniedrigt. Die äußerste Form hierbei ist die Prostitution: meist von einem Zuhälter, werden Frauen durch Gewalt gezwungen auf den Strich zu gehen. Manche Frau, aufgrund von Armut, sieht keinen anderen Ausweg als sich zu prostituieren. Was kann man dagegen tun? Der Kampf um die Frauenbefreiung wird auch heute noch mit Feminismus gleichgesetzt. Dieser koppelt aber die Unterdrückung der Frauen von der Klassengesellschaft ab und macht sie allein in den Beziehungen zwischen Männern und Frauen fest. Er fördert die Ansicht, dass sich die Frauen aller Klassen zusammenschließen müssten, um ihre Unterdrückung zu bekämpfen. Nur haben die Frauen der herrschenden Klasse kein Interesse am Kampf gegen Niedriglohn, Wohnungsnot und mangelnden Zugang zu Gesundheitsfürsorge, also an jenen Problemen, unter denen der Großteil aller Frauen täglich zu leiden hat. Die Mehrheit der Frauen wird erst dann von ihren Fesseln befreit sein, wenn die ökonomischen Grundlagen, basierend auf einer Klassenherrschaft mit männlicher Vormacht, beseitigt sind. Keine Frauenbefreiung ohne Sozialismus, kein Sozialismus ohne Befreiung der Frauen! Deshalb setzen wir uns überall auf der Welt für die gleichen Rechte ein, die von den Frauenbewegungen der imperialistischen Staaten in den vergangenen Jahrhunderten errungen wurden: gleiches Wahlrecht, Recht auf Arbeit, auf Bildung und unbeschränktes Recht auf Teilnahme an allen öffentlichen, gesellschaftlichen und politischen Angelegenheiten. Des weiteren kämpfen wir für gleichen Lohn, für gleiche Arbeit, kostenlose Kinderbetreuung rund um die Uhr, Zugang zu kostenlosen Verhütungsmitteln und Abtreibung auf Verlangen ohne Altersbeschränkung! Verfolgung und Kriminalisierung von sexuellen Belästigungen und häuslicher Gewalt jeglicher Art! Recht auf sofortige Scheidung bei Verlangen und gleiche Aufteilung des Hauhaltbestandes, egal ob in Ehe- oder freier Gemeinschaft gelebt wurde! Deshalb treten wir für eine proletarische Frauenbewegung ein, die gemeinsam mit Männern gegen geschlechterbezogene Diskriminierung, der daraus resultierenden Unterdrückung und Überausbeutung der Frauen, kämpft! //von Salvador aus Friedrichshain //REVOLUTION Nr. 10 |
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