©opyright kills music

//von Dao aus Neukölln //REVOLUTION Nr. 7

Andauernd lesen wir, dass durch Kopieren von Daten enormer wirtschaftlicher Schaden entsteht. Die Konzerne jammern über die Datenpiraten, fordern härtere Strafen und entwickeln für viel Geld Kopierschutzverfahren, die aber nie 100%igen Schutz bieten werden.

Aber wir können diese Frage auch umdrehen und fragen „Welcher wirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden entsteht durch staatlichen Schutz von Wissen?“

Durch die kapitalistische Ausbeutung des Wissens mit Hilfe von Patenten und Copyrights entsteht ein weit höherer Schaden. Durch Softwarepatente wird es Programmierern schwer gemacht, neue Software zu entwickeln, da sie keinen patentierten Code verwenden dürfen. Microsoft nervt uns mit einem instabilen Betriebssystem, das durch tausende Patente geschützt ist.

An Musik wird hauptsächlich nur noch Mainstream-Musik produziert, da dort am meisten Geld zu verdienen ist; non-Mainstream hat dagegen kaum eine Möglichkeit sich zu entwickeln, da dort der Profit nicht stimmt.

Durch Patente werden lebenswichtige Medikamente für arme Länder unerschwinglich und verursachen so den Tod vieler Menschen.

Texte sind dazu geschrieben worden, damit sie andere lesen; Software, um von anderen benutzt zu werden; Musik, um von anderen gehört zu werden – nicht, um damit Profit zu machen. Medikamente sollten dazu da sein, dass so viele Menschen wie möglich damit geheilt werden. Technische Entwicklungen sollten unser Leben erleichtern und nicht einzelne auf Kosten anderer bereichern.

Conrad Röntgen hat z.B. darauf verzichtet, Patentschutz zu beanspruchen. So konnten die Röntgenstrahlen sofort zum Nutzen der Menschen angewendet werden.

Software ist auch ohne diese Ausbeutung möglich durch Open Source, wie z.B. Linux. Deshalb: Schluss mit dieser kapitalistischen Ausbeutung der Informationen und weg mit jeglichem Schutz auf „geistiges Eigentum“

© REVOLUTION 2004