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Kulturelle Vielfalt statt modische Beschränktheit!

//von Till //REVOLUTION Nr. 6

Im April diesen Jahres wurde berichtet, dass in Marsberg im Sauerland Schüler mehrmals Gewalt gegen einen 16-jährigen Mitschüler anwendeten und diese Taten sogar mit einem Kamera-Handy aufgenommen hatten. Diese Gewalttaten wurden jedoch erst bekannt, als zwei Mitschülerinnen die Schulleitung darüber benachrichtigten.

Einer der Täter äußerte sich zu den Gründen: Er sagte, dass der 16-Jährige andere Musik hört (z.B. Nirvana), lange Haare hat und andere Kleidung trägt. Außerdem wurde der Mittäter früher von seinem Vater geschlagen und hat seinen Hass auf den Unbeteiligten übertragen.

Einzelfall oder gesellschaftlicher Missstand?

Wenn es nach den Medien gilt, sind solche Ausgrenzungen bis hin zu Übergriffen gegen Linke oder andere Schüler, die in der Schule eine Außenseiterrolle einnehmen, nur Einzelfälle. Denn wie oft hört man in den Nachrichten schon von solchen Fällen? Doch aus eigener Erfahrung von meiner Schule in Hohenschönhausen im Nordosten Berlins kann ich sagen, dass die Realität anders aussieht.

In unserer Schule habe ich noch keine größeren Handgreiflichkeiten, wie im oben beschriebenen Fall, erlebt. Aber ein Mädchen aus unserer Schule, das eine dunklere Hautfarbe hat und etwas links aussieht, wurde einmal von mehreren Schülern als „Zigeuner“ beschimpft.

Mir wurde auch einmal von mehreren Schülern „Zecke verrecke!“ zugerufen. Außerdem gibt es an dieser Schule irgendwelche kleinkariertdenkenden Idioten, die einem das Leben jeden Tag zur Hölle machen müssen, nur weil man lange Haare hat, anders aussieht o.ä.

Auch vor dem Benutzen von Wörtern wie „Fotze“ oder „Schwuchtel“, die schon längst Alltagssprache bei vielen Jugendlichen sind, wird kein halt gemacht. Dabei wird nicht eine Sekunde daran gedacht, dass das vielleicht sexistische Wörter sein könnten.

Also sind diese Ausgrenzungen keine Einzelfälle. Sie haben auch eine Funktion: nämlich, Sündenböcke für alle Probleme, die es erst durch den Kapitalismus gibt, zu suchen. Und was läge näher, als die zu nehmen, die durch ihre Kleidung, Musik, sexuelle Orientierung oder vor allem durch ihre Hautfarbe auffallen.

Was kann man dagegen machen?

Wir wollen keine modische Beschränktheit, aber auch keine Ausgrenzung von Schülern. Deshalb setzen wir uns ein für:

* Organisierung der Schüler zur Verteidigung von linken und ausländischen Mitschülern gegen rassistische, sexistische und faschistische Übergriffe, statt sie zu Sündenböcken zu machen!

* Jede/r hat das Recht, selbst zu entscheiden, wie er/sie sich kleidet und was für Musik er hört, ohne das er/sie ausgegrenzt wird!

* Kein Raum für Faschos in der Schule und überall!

* Gegen Schuluniformen, die nur eine scheinbare Lösung darstellten und mit welcher die Möglichkeit zu einer individuellen Entfaltung der Kleidung versperrt wird!

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