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Lernen fürs Leben – aber welches? //von Franci //REVOLUTION Nr. 6 In der Schule wird Leistung mit Hilfe von Zensuren „erfasst“. Dabei wird nicht immer die Kreativität der SchülerInnen gefördert, sondern erwartet, dass man etwas stur auswendig lernt. Danach folgt eine Leistungskontrolle. Durch zahlreiche schriftliche Tests kann man den Klassendurchschnitt errechnen. Nach einigen Jahren weiß jede/r, wo er/sie steht. Das führt dazu, dass man sich am anderen messen möchte – keiner ist gern der Idiot. Also lernt man und lernt man und schlussendlich ist man aber doch nicht mit der eingeschätzten Bewertung der LehrerInnnen einverstanden. Jeder möchte besser als die anderen sein – etwas Besonderes. Doch „besonders“ ist man in der Schule nur dann, wenn man brav lernt und seine Meinung für sich behält. Denn Meinungsverschiedenheiten werden als störend betrachtet – die Vorschrift und der Stundenplan müssen eingehalten werden. Man wird schon darauf eingestellt, sich von anderen unterbuttern zu lassen und sich zu „fügen“. In der Schule ist es der Lehrer, später ist es der Chef in der Firma. Was gelernt werden soll, muss „nützlich“ sein – nützlich dafür, später für andere Gewinn zu produzieren. Zensuren dienen dazu, festzustellen und auszusortieren, wer dafür brauchbar erscheint. Im Job bekommt man das eventuell gar nicht mehr mit. Schon von Kindesbeinen an ist es legitim, von Erwachsenen Aufgaben zu erhalten, die man einfach zu lösen hat. Es ist deine Pflicht, zur Schule zu gehen und später zur Arbeit, um Geld zu verdienen – oder besser: damit andere durch deine Arbeit Geld verdienen. Unterdrückung In der Schulzeit wird einem nicht bewusst, unterdrückt zu sein. Gerade als junge Frau fühlt man sich darin bestätigt, alles erlernen zu können, was man mag. „Habe ich die richtigen Noten, kann ich alles werden!“ Das ist jedoch nicht so oft der Fall. Durch den Prüfungsstress und den nächtlichen Halbschlaf ist man sehr schnell ausgelaugt. Es fehlt die Konzentration und man wird unsicher. Das freie Sprechen fällt einem vielleicht schwer, aber heutzutage wird erst sehr spät damit begonnen, das eigene Denken anzuregen. Durch die Vorschriften, die das Verhalten gegenüber anderen als Konkurrenzkampf schult, vergisst man seine eigenen Vorlieben. Also muss man sich entscheiden, was man in seiner „Freizeit“ macht. Hobbys? Keine Zeit. Politik? Lenkt nur vom Lernen ab! Was man in der Freizeit macht – Musik, Tanzen oder sonst was – spielt für die Bewertung des Menschen keine Rolle, es ist nicht gut „zensierbar“. Doch für die Persönlichkeitsentwicklung ist es oft viel wichtiger als irgendwelche eingepaukten Formeln oder Geburtsdaten von Heinrich dem 48., König von Buxtehude. Die PISA-Studie hat dazu geführt, dass die Paukerei, dass der Leistungsdruck, dass die soziale Auslese noch zugenommen hat. Die Schule formt Menschen. Mir scheint, sie formt immer mehr Fachidioten und Schmalspurmenschen. Der Kampf Was passiert aber, wenn man hört, dass es StudentInnen gibt, die auf die Straße gehen? Bei der ersten Demo geht man wahrscheinlich hin, um zu sehen wer da so ist und was da eigentlich passiert. Trifft man nette Leute, kommt der eine oder die andere vielleicht wieder, aber bald merkt man, dass die Studis allein auch wenig bewegen können. Sollten SchülerInnen, StudentInnen und ArbeiterInnen nicht zusammen halten? Alle werden durch das System ausgenutzt und unterdrückt. SchülerInnen durch das diktatorische Schulregime, StudentInnen durch die Studiengebühr, die sie durch Nebenjobs finanzieren müssen und ArbeiterInnen durch ihre Arbeitskraft, die sie verkaufen müssen. 20.3.2003: 80.000 Schüler streiken in Berlin. So war es früher in der Monarchie, so ist es heute in der „Demokratie“. Aber konkrete Lösungen, um sich davon zu befreien, gibt es nicht. Deshalb sagt REVOLUTION: „Schreib dich nicht ab! Steh auf für deine Rechte!“ Es gibt das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit! Also nutze es! Komm mit ins REVOCAMP und treffe Leute, die so radikal sind wie du. SchülerInnen, StudentInnen und ArbeiterInnen aller Länder – vereinigt euch! |
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