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bundesweiter Bildungsstreik! 17. November: bundesweite Demonstrationen Berlin: 11 Uhr Rotes Rathaus; Kiel: erst am 18.11., 10.30 Uhr Rathausplatz; Bremen: erst am 26.11., 11 Uhr Hauptbahnhof 10. Dezember: Blockade der KMK* in Bonn (*KMK = KultusministerInnenkonferenz); weitere Termine: bildungsstreik2009.net
Die Bedingungen an Schulen und Unis in der BRD sind nicht nur schlecht, sondern werden Jahr für Jahr immer weiter verschlechtert. Um den Zuständen im Bildungsbereich etwas entgegenzusetzen, gingen im letzten Sommer in der ganzen BRD mehr als eine Viertel Million SchülerInnen und StudentInnen auf die Straße, besetzen ihre Schulen und Universitäten und stürmten Banken. Doch was wurde erreicht? Wo liegt das Problem? Überfüllte Klassen, fehlende Bücher sowie hohe Gebühren gehören nach wie vor genauso zum Alltag wie verdreckte Schulen und Unis und ständiger Konkurrenz- und Leistungsdruck. Überarbeitete und unterbezahlte LehrerInnen, die ihren Frust an SchülerInnen auslassen, sind wie auch langweiliger Frontalunterricht an der Tagesordnung. Wie sollte es auch anders sein, nachdem in den letzten Jahren eine Kürzung nach der anderen folgte? Aber kein Wunder: In unserer Gesellschaft geht es nicht um die Erziehung von selbständig denkenden Menschen – es geht eher um das Retten maroder Banken. Das Ergebnis dieser Politik ist eines der ungerechtesten Bildungssysteme im europäischen Raum – zum Beispiel kommen weniger als ein Fünftel der Studierenden der BRD aus ArbeiterInnenfamilien. Durch die von der Politik vorangetriebenen Privatisierungen hängen die Bildungschancen immer stärker vom Einkommen der Eltern ab. Verstärkt wird dieses zudem noch durch Studiengebühren und Büchergeld sowie einen rasant wachsenden Markt für Nachhilfeunterricht, sodass immer breiteren Schichten der Gesellschaft der Zugang zu Bildung verwehrt wird. Die Versprechen der neuen schwarz-gelben Regierung, Geld in Bildung zu investieren, stehen übrigens in der gleichen Tradition: Es sollen mehr Stipendien für die Eliteförderung vergeben werden, aber die breite Masse der Studierenden bekommt gar nichts. Von dieser Politik sind jedoch nicht nur StudentInnen und SchülerInnen betroffen, sondern auch LehrerInnen, Uniangestellte und ArbeiterInnen. So werden seit Jahren die Arbeitsbedingungen verschlechtert, der Druck erhöht und die Löhne gedrückt. Gerade deswegen ist Solidarität so wichtig, gerade deswegen müssen Proteste von SchülerInnen und StudentInnen mit denen von Angestellten im Bildungssystem verbunden werden. Auch über die Grenzen hinweg müssen wir uns organisieren, da z.B. Studierende in Österreich mit Unibesetzungen die gleichen Probleme anprangern wie wir. Wir sind von der gleichen Politik betroffen und müssen gemeinsam dagegen kämpfen! Was hat das mit Kapitalismus zu tun? Die Gründe für die verheerende Bildungspolitik in der BRD sind nicht bei ignoranten oder dummen PolitikerInnen zu finden, sondern liegen tiefer. Die Gesellschaft, in der wir leben, ist von Konkurrenz und ständigem „Gegeneinander“ geprägt. In der Wirtschaft liegt die Kontrolle bei einigen wenigen, wohingegen der Großteil der Bevölkerung über keinerlei Mitbestimmungsrecht verfügt. Dieses Wirtschaftssystem benötigt deshalb ein Bildungssystem, das die SchülerInnen selektiert – in einige wenige, die später einmal die Wirtschaft lenken werden, und die Mehrheit, die lediglich den Anweisungen ihrer späteren ChefInnen folgen soll. Profitmaximierung ist im Kapitalismus das oberste Gebot. Gute Bildung für alle steht im Widerspruch zur Profitlogik des Systems und ist deshalb im Kapitalismus nicht erreichbar. Wofür sollten wir kämpfen? Unser Kampf für bessere Bildung darf deshalb nicht auf einige Reformen innerhalb des Systems beschränkt bleiben, sondern muss gleichzeitig ein Kampf für eine andere Gesellschaft sein. Wenn wir selbstbestimmt leben wollen, müssen wir den ständigen Konkurrenzkampf als Grundlage unserer Gesellschaft überwinden. Um dieses Ziel zu erreichen ist es notwendig, die Proteste von SchülerInnen und StudentInnen mit denen von LehrerInnen und Uniangestellten, aber auch allen anderen ArbeiterInnen zu verbinden. Zusammen müssen wir eine Bewegung aufbauen, die nicht auf einzelne Streiktage oder Aktionen beschränkt bleibt, sondern die Gesellschaft grundlegend ändert. SchülerInnen und StudentInnen müssen über Lerninhalte und die Art und Weise, wie gelernt wird, bestimmen können, ArbeiterInnen müssen über die Produktion entscheiden. Eine solche Selbstverwaltung und demokratische Kontrolle Aller ist im Kapitalismus nicht möglich. Dazu bedarf es einer Revolution, die die Produktionsverhältnisse umwirft und eine demokratische Planwirtschaft etabliert. Lasst uns gemeinsam für eine solche Perspektive kämpfen! Lasst uns in jeder Schule, in jeder Uni, in jedem Betrieb dafür organisieren! Streik der GebäudereinigerInnen: Im Oktober 2009 waren über 800.000 GebäudereinigerInnen zum Streik aufgerufen. Die Streikenden konnten nach zwei Wochen Streik ca. 6% mehr Lohn und den Einstieg in die betriebliche Altersvorsorge erkämpfen. Während des Streiks gab es viel Solidarität von SchülerInnen und Studierenden, die zum Beispiel Solikundgebungen vor Universitäten organisierten. Nun wollen auch ReinigerInnen die Bildungsproteste unterstützen. Wir von REVOLUTION arbeiten daran, Proteste auf diese Art und Weise zusammenzuführen. Artikel Diskussion Seite Bearbeiten Version/AutorInnen
Für SchülerInnen 18.11.: Jugendunterdrückung 25.11.: Der Kapitalismus * Mittwochs um 18 Uhr im Blauen Salon im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 2. HH, U6/U7 Mehringdamm – veranstaltet von der REVOLUTION-SchülerInnengruppe Für Studierende 12.11.: Die ArbeiterInnenklasse 19.11.: Der Staat * Donnerstags um 18 Uhr im Seminarzentrum in der Silberlaube (gegenüber der Mensa II), U3 Dahlem-Dorf – veranstaltet von der REVOLUTION-Studigruppe Vom Bildungsstreik Große Veranstaltung: Dienstag, 8.12., 18 Uhr, Versammlungsraum im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, 2.HH. U6/U7 Mehringdamm
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