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Genau 35 Jahre und 1 Tag nach dem Mitlitärputsch in Chile...

Redebeitrag von einem Aktivisten der Jugendorganisation REVOLUTION auf der Kundgebung gegen die rechte Gewaltwelle in Bolivien, vor der US-Botschaft in Berlin am 15. September

Es wirkt wie ein makabrer Zufall, dass die Welle rechter Gewalt, die Bolivien erschüttert, genau 35 Jahre und ein Tag nach dem Militärputsch gegen den chilenischen Präsidenten Salvador Allende stattfand. Wenn wir uns an Allende erinnern, sollen wir nicht nur trauern, sondern die Lehren aus diesem schrecklichen Ereignis ziehen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Allende bis zum bitteren Ende die Bevölkerung aufrief, sich nicht zu mobilisieren, sondern sich auf die "demokratischen Institutionen" und vor allem die "demokratische Armee" zu verlassen. Doch blöderweise hieß der "Schützer der Verfassung", den Allende zum Oberbefehlshaber ernannte, Pinochet.

Gegenüber der faschistischen Gewaltorgie ist das bolivianische Militär größtenteils der demokratisch gewählten Regierung loyal geblieben. Aber wir dürfen uns keineswegs darauf verlassen, dass das so bleibt. Nur die Mobilisierung der Massen kann die Offensive der Rechten brechen. Die Regierung setzt auf "Dialog" und „Kompromisse" - doch die faschistische Oligarchie im Osten Boliviens wird ihre historischen Privilegien nicht einfach "wegverhandeln" - das hat eine herrschende Klasse noch nie gemacht. Ihre Herrschaft muss durch die unterdrückten Klassen gebrochen werden.

Die faschistischen Banden, die "Autonomie" reklamieren und ArbeiterInnen und Bauern/Bäuerinnen terrorisieren, sind gut bewaffnet, doch sie sind nicht allmächtig. In der Hochburg der FaschistInnen, Santa Cruz, konnte ein Angriff auf das arme Wohnviertel Plan 3000 durch den Widerstand der Bevölkerung zurückgeschlagen werden.

Die Massenorganisationen – die Arbeiterzentrale COB, die Bauerngewerkschaften, die Wohnviertelkomitees und auch die Regierungspartei MAS - müssen aufgefordert werden, von diesem Beispiel zu lernen und einen Kampf einzuleiten, der die Mobilisierung und Bewaffnung der Massen beinhaltet. Denn sie sind Millionen, und sie können die Schlägertrupps der Bourgeoisie zurückschlagen.

Damit sich die Erfahrung von vor 35 Jahren in Chile nicht wiederholt, dürfen sich die Massen nicht mit der Hoffnung zufriedengeben, die Regierung werde einen Ausgleich mit der Oligarchie finden. Nur eine sozialistische Revolution, die dieser Oligarchie den Boden entzieht, kann der Gewalt gegen ArbeiterInnen und Bauern/Büuerinnen ein Ende setzen!

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