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Solidarität zwischen Jugendlichen und ArbeiterInnen!

Bericht von der Solidaritätsveranstaltung mit dem Bahn-Streik

Am Freitag versammelten sich mehr als 20 Personen in der Roten Insel in Berlin-Schöneberg, um den Streik der LokführerInnen bei der Deutschen Bahn zu unterstützen. Die unabhängige kommunistische Jugendorganisation REVOLUTION hatte zu der Veranstaltung eingeladen, um Solidarität zwischen Jugendlichen und ArbeiterInnen aufzubauen.

Die RednerInnen waren Enrico Forchheim, Vorsitzender der GDL-Ortsgruppe bei der Berliner S-Bahn, und ein REVOLUTION-Aktivist, der bei der Organisierung des Berliner Schulstreiks im April 2007 aktiv war.

Zuerst stellte Enrico die Hintergründe des Streiks und die Strategie der GDL vor. Trotz der kontinuierlichen Medienhetze gegen die LokführerInnen zeigen die Umfragen immer wieder, dass die Mehrheit der Bevölkerung diesen Streik unterstützt. "Wenn in der Öffentlichkeit gesagt wird, wir sind etwas unprofessionell," führte er aus "dem kann ich eigentlich nur zustimmen, denn das ist eine neue Erfahrung für uns."

Die GDL, die nicht nur LokführerInnen sondern auch ZugbegleiterInnen und GastromiemitarbeiterInnen organisiert, hat einen im Vergleich zu anderen deutschen Gewerkschaften kleinen bürokratischen Apparat: im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen etwa gibt es nur drei hauptamtliche FunktionärInnen. Die meisten GDL-FunktionärInnen arbeiten auf ehrenamtlicher Grundlage und bekommen eine Aufwandsentschädigung von 50 Euro im Monat.

Der Revo-Aktivist argumentierte dann, dass Jugendproteste wie die beiden Schulstreiks im letzten Jahr in Berlin sich immer auch an der Arbeiterbewegung orientieren müssen, denn nur ArbeiterInnen haben die Macht, die Wirtschaft lahm zu legen und damit Druck auf die herrschende Klasse ausüben. (Spiegel Online hatte letzte Woche die Schlagzeige: "1.400 Lokführer legen Deutschland lahm", was die Kraft der ArbeiterInnen ganz gut veranschaulicht.) Die Proteste gegen das CPE-Gesetz letztes Jahr in Frankreich zeigten, wie radikale Jugendproteste auch Massenproteste der ArbeiterInnen inspirieren können.

Zwei anwesende AktivistInnen aus Frankreich konnten über die CPE-Proteste sowie über die laufenden Streiks der französischen EisenbahnerInnen berichten. (Wobei eine französische Studentin eher erstaunt war, dass nicht viel, viel mehr SchülerInnen und StudentInnen zu einer Veranstaltung über den Bahn-Streik gekommen waren.)

Im Anschluss ging es um Möglichkeiten, den Bahn-Streik konkret zu unterstützen. In erster Linie können wir an Streiktagen zu den Bahnhöfen fahren und mit dem streikenden Fahrpersonal reden. Enrico versicherte, dass es die KollegInnen zum Weiterstreiken ermuntert, wenn ihnen jemand auf die Schulter klopft. Aber auch LokführerInnen sollten sich mit anderen Streiks solidarisieren, beispielsweise mit den laufenden Streiks im Einzelhandel. "Solidarität ist nicht nur wichtig, es macht auch Spaß!" meinte er über seine Teilnahme an einer Demo von streikenden Supermarkt-MitarbeiterInnen.

//von Wladek, Revo Berlin //Solidaritätserklärung für den GDL-Streik

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