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Schliesst die G8 in Gleneagles! REVOLUTION Liebe G8, hallo erst mal. Wir hoffen, dass Ihr Euch auf Euren Besuch in Gleneagles im Juli freut. Er weckt Erinnerungen an das letzte Mal, als Ihr in Britannien wart, 1998, als eine Kette mit 70.000 DemonstrantInnen Euer Treffen in Birmingham umschloss, oder? Natürlich lösten diese Proteste eine Art „Trend“ aus, so dass ihr dieses Mal lieber ein bisschen abseits tagen werdet, in einem Bunker auf einem Golfplatz in Gleneagles. Aber keine Sorge! Wir werden auch dorthin kommen, um Euch allen einen herzlichen Empfang zu bereiten. So wie wir es bereits in Genua 2001 machten, als Eure bewaffneten Beschützer sogar töten mussten, um Euch abzuschirmen. Als Antwort demonstrierten 300.000 ArbeiterInnen gegen Euren Gipfel und gegen das, was Ihr vorbereitet hattet, um uns zum Schweigen zu bringen. Natürlich würde es einen besseren Eindruck machen, wenn Ihr so tut, als ob Ihr zuhören würdet. Auf dem Treffen in Birmingham, 1998, habt Ihr Euch bereit erklärt, einen Teil der Schulden der „Dritte-Welt-Länder“ zu streichen – 100 Milliarden $, weniger als 5% der gesamten Schuldenlast von 2 Billionen $. Ein Witz, aber selbst diese Verpflichtung scheint Ihr zufällig vergessen zu haben. Aber da Tony und George ja schon mehr als dreimal so viel für den Irak-Krieg ausgegeben haben, ist das nicht sehr überraschend! All das zwingt uns zu der Überlegung, dass wir vielleicht ein bisschen deutlicher werden müssen, wenn tausende DemonstrantInnen, die zu Euren Treffen kommen, und Millionen, die gegen den Krieg demonstrieren, nicht genug sind, um Eure Aufmerksamkeit zu erregen... Die Gipfel-Proteste der anti-kapitalistischen Bewegung waren sehr hilfreich, um eine neue Generation zu radikalisieren. Sie machten die Öffentlichkeit darauf aufmerksam, dass Eure Geheim-Treffen dazu genutzt werden, um die zukünftigen imperialistischen Interventionen in der „Dritten Welt“ zu planen, die Vorherrschaft der mächtigsten Nationen zu sichern und den Rest der Welt in die Knie zu zwingen. Aber genauso wie Eure G8-Treffen Euch, den 8 mächtigsten Ländern der Erde, halfen zusammenzukommen, um die Zukunft unseres Planeten zu planen, brachten sie uns dazu, das Gleiche zu tun. Plötzlich trafen sich etliche neue AktivistInnen und Jugendliche auf der Strasse oder auf den Gegengipfeln. Wir konnten die Erfahrung machen, international zusammen zu arbeiten; und militante Aktionen durch zu führen, um unserer Stimme Gehör zu verschaffen. Wir wissen, dass wir eine starke Bewegung sind - zehntausende Demonstranten aus der ganzen Welt haben sich monatelang darauf vorbereitet, nach Schottland zu fahren. REVOLUTION ruft die Bewegung dazu auf, diese Gelegenheit zu nutzen und Euch die Zähne zu zeigen. Die Anti-Kriegs-Bewegung hat uns gezeigt, dass sogar Demonstrationen mit Millionen von Leuten nicht genug sind. Wenn die Proteste in Schottland wirklich einschlagend werden sollen, dann müssen sie militant und deutlich sichtbar werden, so dass sie unmöglich zu ignorieren sind. Am 2. Juli ruft ein Bündnis aus Entwicklungshilfeorganisationen, Kirchen und Wohltätigkeitsverbänden, das sich selbst „Make Poverty History“ nennt, zu einer Demonstration auf, um die Staatschefs der G8-Länder zu bitten, unbezahlbare Schulden zu streichen, mehr Hilfe zur Verfügung zu stellen und für fairen Handel einzutreten. Wir werden auch dort sein, aber mit einer anderen Botschaft – wir rufen dazu auf, alle Schulden zu streichen, die Regierungen der G8-Staaten zu stürzen, die Besatzung von Irak und Palästina zu beenden und für den Sieg des internationalen Widerstands gegen Kapitalismus, für eine Revolution!!! Es ist gut, dass so viele Leute nach Edinburgh zu dieser Demonstration kommen wollen. Aber die Demonstration findet nicht nur 5 Tage vor Eurem Treffen statt, sondern auch 130 Kilometer weit entfernt, mit organisierter Rückfahrt, die die Leute gleich nach der Demo wieder nach Hause bringt. Wir sind uns nicht sicher ob diese „Make Poverty History“-Leute Euch so gut kennen wie wir, wenn sie denken, dass das genug sein wird... Wie Ihr seht ist unsere Meinung, dass man die Armut nicht „zur Geschichte“ machen kann, ohne den Kapitalismus selbst „zur Geschichte“ zu machen. Das kapitalistische Wirtschaftssystem basiert darauf, dass Milliarden Menschen, in Armut gehalten, den Reichtum für einige wenige produzieren. Von unserer Erfahrung und von den „Lehrstunden der Geschichte“ wissen wir Anti-KapitalistInnen, dass man, wenn die Mächtigen der Welt höflich bittet, nicht mehr so unvernünftig zu sein und etwas mehr vom Kuchen abzugeben, vielleicht einige Zugeständnisse bekommt. Aber bis die Macht von Euch acht durch die Macht von uns Milliarden ersetzt ist, werdet Ihr den Drang verspüren, Eure Versprechen zu vergessen, uns zu ignorieren und schließlich auf uns zu schießen. Alles das macht klar: G8, es ist höchste Zeit für Euch zu gehen! Wir wollen nicht, dass die Leute nach der „Make Poverty History“-Demonstration nach Hause gehen, wir wollen dass sie mit uns in Schottland bleiben und versuchen, Euren Gipfel zu schließen. Wir wollen nicht, dass der alternative G8-Gegengipfel eine Talkshow wird, wir wollen eine permanente Koordination von Aktionen gegen die G8 – wir wissen, dass wir konsequent zusammenarbeiten müssen, wenn wir genauso vorbereitet sein wollen, wie Ihr es seid. Wir fragen Euch nicht, die „unbezahlbaren“ Schulden zu streichen: wir wollen, dass alle Schulden gestrichen werden. Wir wollen nicht Eure Afrika-Kommission – Ihr habt Afrika bereits so viel „geholfen“, dass Ihr Reparaturzahlungen zahlen solltet, anstatt lächerliche Mengen an fehlgeleiteter Hilfe zu gewähren. Wir können auf Eure heuchlerische Hilfe verzichten, wie die kurzzeitige Aufhebung der Schuldenlast von Indonesien, als die Tsunami-Katastrophe weltweit für Aufsehen sorgte. Wir wollen keinen „Frieden“ unter den Besatzungs-Streitkräften, oder unter Eurer mit Waffen aufgezwungenen „Demokratie“, wir wollen Eure Armeen raus aus dem Nahen Osten. Wir fragen Euch nicht höflich nach Reformen, nach Stückchen vom Kuchen, nach Zugeständnissen, welche so schnell wieder vergessen sind, wie sie gemacht wurden: wir kämpfen für die Revolution! Wir rufen alle Jugendlichen und Jugendorganisationen in den Gewerkschaften und allen anderen Gruppen sowie jeden einzelnen dazu auf, nicht nur nach Edinburgh zu kommen, um für ein Ende der Armut einzutreten, sondern auch den nächsten Schritt zu gehen – in Schottland zu bleiben und Euren Besuch abzuwarten, um zusammen mit uns zu zeigen, dass auch wir Vorstellungen von der Welt haben – und wir sind genauso entschlossen wie Ihr, sie in die Praxis umzusetzen. Wir sehn uns im Juli! MrG, REVOLUTION P.S.: Jugendliche aus aller Welt, kommt und schließt Euch REVOLUTION bei den Protesten von 2. – 6. Juli an. Besucht unsere Web-Seite, um mehr Informationen zu erhalten, z.B. wie Ihr nach Schottland kommen könnt und wo und wann wir uns treffen um uns vorzubereiten. |
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