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Vorworte

Vorwort zur 1. Auflage:

Im August 2009 wurde das Gesetz zur Enteignung von Zanon verabschiedet. Das war ein großer Tag für die ArbeiterInnen dieser Kerarmikfabrik in Argentinien, die sie 2001 besetzten und unter ArbeiterInnenkontrolle zum Laufen brachten.

Auch in anderen Teilen der Welt und selbst in Deutschland hat es Versuche gegeben, Fabriken zu besetzen und unter ArbeiterInnenkontrolle zu betreiben. Oft jedoch fehlte es diesen Abwehrkämpfen an einer klaren Strategie, und deswegen mussten sie früher oder später dem Druck des Systems nachgeben. Das war beispielsweise auch bei der thüringischen Fahrradfabrik „Bike Systems“ der Fall, die einige Wochen lang unter ArbeiterInnenkontrolle funktionierte, dann jedoch von den ArbeiterInnen wieder in die Hände der VerwalterInnen des Kapitals übergeben werden musste*. Zanon jedoch hielt allem Druck stand.

Auch wenn dieser Kampf in Argentinien weit entfernt erscheint, so ist die Erfahrung der Zanon-ArbeiterInnen nicht fern von uns. Denn die KapitalistInnen bereiten sich weltweit darauf vor, die Kosten der Wirtschaftskrise auf die Schulter der ArbeiterInnenklasse abzuwälzen, und zwar mit einem einfachen Programm: Fabrikschließungen, Massenentlassungen und Lohnkürzungen.

Die Enteignung von Zanon ist ein eindeutiges Beispiel dafür, wie die ArbeiterInnenklasse sich gegen ein solches Programm wehren kann. So gibt es keinen Grund, Abfindungen oder sonstige Versprechen zu akzeptieren, denn Fabriken können besetzt und im Dienste der Allgemeinheit zum Laufen gebracht werden.

UnternehmerInnen produzieren, um ihre Profite zu maximieren, nicht um die Bedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Jedes Unternehmen, das geschlossen wird, ist eine Zerstörung der Produktivkräfte: ArbeiterInnen, die dann arbeitslos werden, und Maschinen, die dann keine gesellschaftlich notwendigen Güter mehr herstellen.

Doch Arbeitslosigkeit, Hunger und Elend sind kein unumgängliches Schicksal. Die ArbeiterInnenklasse hat die Kraft, sich dagegen zu wehren. Das kleine Beispiel der Enteignung von Zanon soll dazu dienen, auch anderen Lohnabhängigen Kraft und Inspiration zu geben, Entlassungen und Werksschließungen zu verhindern.

Denn letztendlich wird eine enteignete Fabrik auf der Welt nicht als Insel überleben können, bis wir nicht international eine Überwindung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse erreichen. Um diesen Kampf zu führen, braucht die ArbeiterInnenklasse eine internationale revolutionäre Organisation.

In diesem Sinne haben wir von der Trotzkistischen Fraktion – Vierte Internationale und RIO, der Revolutionären Internationalistischen Organisation, uns zur Herausgabe dieser gemeinsamen Broschüre entschieden, um diesen historischen Triumph der ArbeiterInnenklasse und Jugend zugänglich zu machen.

//RIO und FT-CI, November 2009

Zur 2. Auflage:

In diesem Monat erreichte uns die Nachricht., dass die ArbeiterInnen der Keramikfabrik Stefani, etwa 100 Kilometer von Zanon entfernt, nach einem sechsmonatigen Arbeitskampf für die Auszahlung ihrer Löhne ebenfalls ihre Fabrik besetzt und unter ArbeiterInnenkontrolle zum Laufen gebracht haben. Die Erfahrung von Zanon kann also verallgemeinert werden – wenn RevolutionärInnen und ArbeiterInnen dafür kämpfen!

//RIO und FT-CI, Juni 2010

//Zanon gehört den ArbeiterInnen

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