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Von Neukölln zur Weltrevolution: Zur Kommunistischen Jugendinternationale Resolution des “Jenaer Kongresses” über die weltpolitische Lage (Über diese vom Referenten vorgelegte Resolution wurde infolge des Abbruchs des Kongresses nicht formell abgestimmt, fand jedoch, wie die Diskussion zeigte, einstimmige Billigung der Delegierten.) Resolution zum Punkt 1 der Tagesordnung: "Die weltpolitische Lage und die Aufgabe der kommunistischen Jugendorganisationen" 1. Der Weltkongreß der KJI stellt fest, daß es in dem jetzigen Stadium des revolutionären proletarischen Kampfes nicht mehr genügt, als notwendige Vorbedingung für den kommenden Kampf, eine kommunistische Massenpartei zu schaffen, sondern daß die Hauptaufgabe aller kommunistischen Parteien die Entfesselung einer ununterbrochenen Reihe von Aktionen ist, Propaganda und Agitation allein genügen nicht mehr. Die kommunistischen Parteien haben allerdings die wichtige Aufgabe der Durchdringung der Massen mit kommunistischen Ideen, aber die wirksamste Verbreitung der Idee ist die Aktion selbst. Es ist wahr, daß die Idee zur Gewalt wird, wenn sie die Massen ergreift, aber ebenso wahr ist es, daß die Gewalt zur Idee wird, wenn sie als Massenhandlung in Erscheinung tritt. Gerade die kommunistischen Jugendorganisationen als die aktivsten Teile der kommunistischen Bewegung haben die Pflicht, gegen jeden von rechts und von links kommenden Opportunismus zu kämpfen, welcher alles von dem spontanen Ausbruch der Massen erhofft, welcher fortwährend darauf wartet, daß die Massen in Bewegung kommen sollen, welcher immer sagt, daß die Aufgabe der kommunistischen Organisationen nur sei, sich an die Spitze schon ausgebrochener proletarischer Massenbewegungen zu stellen. Die Jugendorganisationen als aktivste Teile der kommunistischen Bewegung müssen innerhalb der kommunistischen Parteien gegen diesen opportunistischen "Wunderglauben" auftreten und betonen, daß heute die wichtigste Aufgabe aller kommunistischen Parteien ist, die Initiative zu Aktionen zu ergreifen. Die Partei kann durch energisches zielbewußtes Auftreten nicht nur bereits in Gang gekommene Aktionen weitertreiben, sondern selbst große Massenbewegungen auslösen. Die kommunistischen Parteien dürfen nicht abwarten, bis durch die Propaganda der letzte Proletarier Kommunist wird, und ebenso dürfen sie sich nicht die Gesetze ihres Handelns durch die Reaktion vorschreiben lassen. Im heutigen Stadium der ökonomischen und sozialen Krise des Kapitalismus müssen die kommunistischen Parteien überall die Initiative ergreifen, proletarische Massen um sich sammeln, Aktionen durchführen, das Proletariat zum Kampf führen und die Bourgeoisie überall in die Defensive drängen. 2. Der I. Kongreß der KI hat die prinzipielle Stellung der kommunistischen Bewegung umschrieben. Der II. Kongreß hat die wichtigsten taktischen Aufgaben der KP festgestellt. Die taktische Einstellung der KI zu wirklich revolutionären Aktionen hat überall innerhalb der KP opportunistische Strömungen enthüllt. Der Weltkongreß der KJI spricht aus, daß der kommende dritte Kongreß der KI die Hauptaufgabe haben wird, organisatorische Garantien gegen die von rechts und links auftauchenden opportunistischen Strömungen zu schaffen, die unter den Losungen "Verwestlichung der Dezentralisation in der Internationale", "Gegen den Moskowitismus", "Spontanität der Massen", "Keine isolierten und von der Masse trennenden kommunistischen Aktionen" usw. eigentlich eine quietistische, auf Wunder wartende, das Handeln ins Ungewisse verschiebende, also antikommunistische Richtung darstellen. Der Weltkongreß der KJI macht den kommunistischen Jugendorganisationen aller Länder zur Pflicht, in allen kommunistischen Parteien diesem Opportunismus sofort entgegenzutreten und damit den III. Kongreß der KI wirksam vorbereiten zu helfen. Ebenso wie sie die Aufgabe haben, die führende Rolle der kommunistischen Parteien in der revolutionären Bewegung hervorzuheben, müssen sie für die Führerrolle der KI eintreten und die internationale Zentralisation durchsetzen helfen. 3. Für die dringende Aufgabe auf dem Wege zu dieser offensiven revolutionären Taktik hält der Weltkongreß der KJI die ideologische und organisatorische Einstellung der kommunistischen Organisationen und der proletarischen Massen auf den Bürgerkrieg. Vom ersten Kongreß der KI bis Halle, Tours und Livorno war ein langer Prozeß notwendig, um breite proletarische Massen für die Diktatur des Proletariats zur praktischen Organisierung des Kampfes fortschreiten zu lassen. Heute ist die Parole des Bürgerkrieges ebenso noch ein Lippenbekenntnis, und als aktivster Teil der kommunistischen Bewegung hat die kommunistische Jugend deshalb die Aufgabe, für den Fortschritt der kommunistischen Massen zur organisatorischen Vorbereitung auch des Bürgerkrieges zu wirken. Eben deshalb müssen die Jugendorganisationen innerhalb der kommunistischen Parteien alle ihre geistigen und organisatorischen Kräfte zur Lösung der Aufgabe der illegalen Organisation hergeben und überall die dringende Wichtigkeit erkennen, neben der Desorganisierung der bewaffneten Kräfte der kapitalistischen Staaten und Bourgeoisie die eigene militärische Organisation der proletarischen Kräfte durchzuführen. Der Weltkongreß der KH stellt fest, daß die unblutigen Siege der proletarischen russischen Revolution im Jahre 1917 und der ungarischen proletarischen Revolution 1919 sich heute in den Ländern Mittel- und Westeuropas nicht wiederholen können. Die bewaffneten Kräfte der kapitalistischen Staaten gegen das Proletariat sind heute nicht mehr nur Massenarmeen, die durch Soldatenräte zu desorganisieren und auf die Seite der Revolution zu bringen sind. Die Bourgeoisie hat überall bewaffnete Klassenorganisationen (Reichswehr und Orgesch in Deutschland, Guardie Regie und Fascisti in Italien, Offiziersdetachements und "Erwachende Ungarn" in Ungarn, Pinkertonkompanien in Amerika, farbige Truppen in Frankreich). Rote Massenarmeen kann man vor Eroberung der Macht durch das Proletariat nicht aufstellen, aber ohne bewaffnete Organisationen des Proletariats kann man die Macht ebensowenig erobern, wie man ohne zielbewußte gesteigerte Aktionen, ohne rücksichtslose offensive Taktik die ökonomische und soziale Krise des Kapitalismus zur Entscheidungsstunde der Weltrevolution nicht umwandeln kann. //Quelle: Alfred Kurella: Gründung und Aufbau der KJI. München 1972. S. 241-243.
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