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Bundeswehr erobert Schule!

Jedes Jahr findet am Paulus-Praetorius-Gymnasium in Bernau (bei Berlin) die „Ausbildungs- und Studienbörse“ statt. Neben zahlreichen regionalen Unternehmen und Universitäten steht auch die Bundeswehr mit eigenem Truck auf dem Schulhof und wirbt für eine Karriere als ZeitsoldatIn.

Seit Jahren zieht diese öffentliche Bejubelung einer militärischen Berufslaufbahn auch immer wieder Proteste auf sich. 2003 hielten Gegner­Innen der Bundeswehr direkt auf dem Schulhof Transpis und skandierten Parolen. 2004 wurde eine kleine Kundgebung direkt vor dem Schulgelände organisiert. Da die Aktion öffentlich bekannt war, hatte die Schulleitung Polizeischutz für ihre Veranstaltung heran beordert. Diese patrouillierte um und über das Schulgelände und filmte fleißig die Teilnehmer­Innen der Anti-Bundeswehr-Kundgebung.

Dieses Jahr fand sich endlich wieder eine kleine Gruppe von AktivistInnen zusammen (darunter Schüler des PPG, Solids, Antifas und Revos aus Bernau), die die Werbung der Bundeswehr an ihrer Schule nicht kommentarlos hinnehmen wollten. Unter dem Slogan „Bundeswehr – ein todsicherer Job“ sollten die BesucherInnen der Ausbildungsbörse am 30. März über die eigentlichen Hintergründe deutscher Auslandseinsätze informiert werden.

Soweit kam es allerdings nicht, denn der Schulleitung wurde gleich am Morgen des besagten Tages ein Grund geliefert, erneut die Polizei auflaufen zu lassen, um jegliche öffentliche Kritik an der Bundeswehr im Keim zu ersticken. In der Nacht zum 30. März hatte einE UnbekannteR den Spruch „Soldaten sind Mörder im Namen des Kapitals“ an die Rückwand der Schule gesprüht – ein ziemlich harmloser Propagandadelikt, Verglichung mit der Verherrlichung von Krieg und Mord, die am nächsten Tag von der Bundeswehr betrieben wurde!

Daraufhin wurde der grün gekleidete Inhalt von 2 Mannschaftswagen der Polizei vor, hinter und auf dem Schulgelände postiert. Dass der/die böse SprayerIn nicht nochmal mit der Farbdose in der Hand vorbeikommen würde um das Kunstwerk zu betrachten, dürfte allerdings klar gewesen sein.

Die grünen Herren waren nur anwesend, um potentielle BundeswehrgegnerInnen einzuschüchtern und im Zweifelsfall sofort einzukassieren. Der Gedanke an Repressalien reichte aus, um fürs erste alle Protestaktion abzuhalten.

Besonders krass: Ein Solid-Aktivist, der von der Gegenaktion wusste, wurde von der Polizei mit vollem Namen (!) angesprochen als er die Ausbildungsbörse betreten wollte. Er wurde auf die geplante (und eigentlich geheim gehaltene) Aktion angesprochen und angewiesen, jegliche Proteste zu unterlassen. Zudem wurden seine Personalien aufgenommen.

In unserer Schule sah man den Frieden und die Demokratie, die die Bundeswehr angeblich rund um die Welt verteidigen will: Repression zum Schutz der herrschenden Ordnung. Klar ist, dass wir trotzdem – oder gerade deswegen – nicht leise sein werden!

//von Tom aus Bernau //Flugblatt für die Aktion //REVOLUTION Bernau
//REVOLUTION Nr. 24

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