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Gipfelsturm!

1975 trafen sich die Regierungschefs der sechs mächtigsten kapitalistischen Staaten der Welt in Rambouillet, Frankreich, um über ihre wirtschaftlichen Interesssen zu diskutieren. Vertreten waren Deutschland, Frankreich, die USA, Japan, Italien und Großbritannien. Offenbar war dieses Treffen sehr erfolgreich, denn die sechs beschlossen, es jedes Jahr zu wiederholen.

Ein Jahr später nahmen sie noch Kanada mit in ihren Kreis auf, und so war die „Gruppe der 7“ – die G7 – geboren. 2002 wurde sie durch Russland zur G8 ergänzt.

So treffen sich die mächtigsten Staatsmänner der Welt seit drei Jahrzehnten jährlich, um die Ausplünderung der Welt zu organisieren. Über Jahrzehnte wurden diese Treffen von der Öffentlichkeit kaum bemerkt. Doch seit 1998 kam ein neues Phänomen bei den G8-Gipfeln auf: riesige Menschenmengen, welche offenbar sehr aufgebracht sind. Und seitdem wird jedes Treffen der G8 von heftigen Protesten begleitet. Die 8 Jungs ziehen sich vorsichtshalber immer weiter in abgelegene Orte zurück. Ein kurzer Abriss über die letzten Gipfeltreffen:

Schöne Grüße aus Genoa!

1998 in Birmingham, England:
70.000 Leute formierten eine Menschenkette um den Gipfel, um ihn symbolisch einzukreisen. Die Proteste der Kampagne „Jubilee 2000“ forderten Schuldenerlass für die Länder der „Dritten Welt“.

1999 in Köln, Deutschland:
In 43 Ländern der Erde fanden am Tag des G8-Gipfels „Karnevale gegen den Kapitalismus“ statt. Die J18-Proteste (am 18. Juni) in London endeten in einem regelrechten Riot.

2000 in Okinawa, Japan:
27.000 Demonstranten umringten in einem wütenden Proteststurm die US Kadena Air Base, wo der Gipfel stattfand.

2001 in Genua, Italien:
Der Gipfel in Genua wurde von den erfolgreichsten und militantesten Protestaktionen begleitet, die unsere Generation in Europa erlebt hat. Die Stadt befand sich im Ausnahmezustand – 300.000 Leute verwandelten Genua in ein einziges Protestmeer. Die italienischen Carabinieri gingen besonders brutal zu Werke. Sie griffen ganze Demonstrationen an, verletzten über 570 Personen und erschossen den jungen Aktivisten Carlo Giuliani.

2002 in Kananaskis, Kanada:
Die Ereignisse von Genua wohlbehalten im Hinterkopf, versammelten sich die G8 dieses Mal ganz bewusst fernab jeglicher Zivilisation. Der Gipfel wurde trotzdem Anlass vieler Protestaktionen rund um die Welt.

Schöne Grüße aus Evian!

2003 in Evian, Frankreich:
Auch in Evian suchten die G8-Männer nach einem möglichst schwer zu erreichenden Tagungsort. Aber bis zu 100.000 DemonstrantInnen organisierten verschiedene Camps in Genf, Lausanne, und anderen nahe liegenden Städten, führten an den drei Tage viele Aktionen durch und konnten den Ablauf des Gipfels erheblich stören.

2004 in Georgia, USA:
Beim Gipfel in den US-amerikanischen Südstaaten gingen die 8 Jungs sogar auf eine Insel, um DemonstrantInnen fernzuhalten. Auch wenn es keine Gegenaktionen vor Ort gab, war der Gipfel von verschiedenen regionalen Aktionen begleitet.

2005 in Gleaneagles, Schottland:
Hunderttausende Menschen werden bei den Protesten gegen die G8-Gipfel in Schottland erwartet. Von Deutschland aus zu den Protesten zu kommen, ist nicht besonders leicht, aber auch nicht in unmöglich. Setz dich mit REVO in Verbindung!

//von Jim aus Stuttgart //REVOLUTION Nr. 12

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