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REVO/ML:
Die GAM-Jugend stellt sich vor

Oder: Wie man die proletarische Revolution herbeilügt

Wer in letzter Zeit auf unsere alte Homepage, www.onesolutionrevolution.de, schaute, wird sich gefragt haben, warum sie so unheimlich hässlich geworden ist.

Nachdem unsere ehemalige Mutterorganisation, die GAM, unsere Adresse geklaut hat, versucht sie eine eigene, GAM-treue Jugendgruppe unter unseren Namen aufzubauen. Nun präsentiert sie so etwas wie eine Selbstdarstellung und so etwas wie eine Erklärung, wie es zur Gründung der GAM-Jugend kam.

Diese beiden Texte würden jeden Mao-Sektenführer stolz machen: Die eigene, "proletarische" Linie wird gepriesen, die andere, "kleinbürgerliche" Linie entlarvt, und eine "marxistisch-leninistische Analyse" (!) auf die Fahnen geschrieben. Aber was steckt hinter diesen leeren Phrasen?

Was ist passiert?

REVOLUTION international erlebte im letzten Jahr einen Richtungskampf zwischen einem Flügel, der eine aktionistische Frontorganisation für die GAM und ihre internationale Tendenz, LFI, sein wollte, und einem anderen Flügel, der eine unabhängige, politische Jugendorganisation aufbauen wollte.

Noch vor einem Monat schrieb ein GAMler an uns: "Ich kann sehr gut verstehen, warum der ganze Konflikt ausgebrochen ist. Revo war nur auf dem Papier unabhängig, weil alle Führungsleute in Revo auch gleichzeitig GAMler waren."

Bisher existierte die LFI als eine Art geheime Verwaltung in REVOLUTION: Ihre Führung fällte die Entscheidungen, die dann über ihre geschlossene Fraktion in Revo durchgesetzt wurden. Aber es mehrten sich die Stimmen gegen diese Bevormundung.

Die LFI wollte an dieser Praxis nicht rütteln lassen – als sie noch dazu überging, nicht-LFI-Mitglieder raus zu werfen, haben sich die meisten unabhängigen AktivistInnen in der Organisation zur Tendenz "Independent REVOLUTION", kurz "iRevo", zusammengeschlossen. Unerhebliche Zeit später wurden alle Mitglieder dieser Tendenz von den LFI-Apparatschiks für ausgeschlossen erklärt.

Die gesamte deutsche Sektion von REVOLUTION (minus einem GAMler in Revo, der ausgeschlossen werden musste, weil er uns permanent belogen hat, und ein GAMler, den sie zu einem Revo-Mitglied erklärt haben, um einen "unerklärten Fraktionskampf“ bei uns zu führen) beteiligten sich an dieser internationalen unabhängigen Tendenz.

Die GAM-Jugend versucht in ihrem Text, iRevo als "deutsche Tendenz" zu bezeichnen. Wieder nur die selbstherrliche Ignoranz der GAMler: Sie wissen, dass iRevo REVOLUTION-Gruppen in vier Ländern zusammenschliesst – alle Revo-Gruppen, die nicht direkt von der LFI kontrolliert werden. Ihre Fraktion ist in fünf oder sechs Ländern präsent – macht das wirklich den Unterschied aus, zwischen "internationalistischen" und "nationalbonierten" Gruppen?

Die GAM-Jugend nennt uns eine "rote Antifa" und will damit unseren kleinbürgerlichen Charakter belegen. Aber gleichzeitig beschimpfen uns die britischen LFI'ler als einen "studentischen Diskussionszirkel". Die LFI'ler scheinen nicht so richtig zu wissen, was wir sind – wir werden als "Anarchisten" und "Stalinisten", als "Autonome" und "Diktatoren", als "Ökonomisten“ und "Maximalisten“ denunziert, alles selbstverständlich gleichzeitig.

Sie wissen nur, dass wir ihnen nicht untergeordnet sind, und dafür bekämpfen sie uns. Als die GAM-Prophezeiung, dass wir ohne ihre Führung innerhalb weniger Monate zusammenbrechen würden, nicht aufging – als wir stattdessen eine führende Rolle bei einem Schülerstreik mit 10.000 TeilnehmerInnen spielten –, hat das ihre Wut nur gesteigert.

Überhaupt stellen sie unentwegt fest, dass wir versagen, zusammenbrechen, nicht revolutionär sind, usw. Aber das beste Gegenargument ist doch, dass sie derartig bemüht sind, den Eindruck zu erwecken, als würde es sich bei ihrer neu gegründeten GAM-Jugend um unsere Gruppe handeln.

Zur Erinnerung: "Revo war nur auf dem Papier unabhängig" (ein ehrlicher Gamler). Aber jetzt, kaum ein Monat später, schreibt die GAM-Jugend: "Wir sind unabhängig". Ob REVOLUTION jetzt unabhängiger ist, seit dem nicht nur alle Führungsleute, sondern alle Mitglieder (außer einem, der noch nicht erfahren durften, wie die Gam-Jugend funktioniert) in ihrer "REVOLUTION"-Gruppe von der GAM sind?!?

Die Frage ist doch, was man unter "Unabhängigkeit" versteht. Schauen wir mal, was die GAM-Jugend darunter versteht, um zu sehen, was wir nicht darunter verstehen.

Welches Verhältnis zur GAM/LFI?

Die GAM-Jugend bezeichnet ihr Verhältnis zur GAM lapidar als "Zusammenarbeit". Nun, wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit konkret? Hier gibt die GAM-Jugend keine Details, und zwar absichtlich.

Die "Zusammenarbeit" sieht so aus: Die Dokumente von REVOLUTION werden von der Führung der LFI – ihrem "Internationalen Sekretariat" – ausgearbeitet und beschlossen. Alle LFI-Mitglieder in Revo sind dann verpflichtet, für diese Dokumente zu stimmen. Da die LFI’ler bisher zwei Drittel oder drei Viertel der Delegierten auf den internationalen Konferenzen von Revo stellten, waren die Beschlüsse schon gefällt, bevor die Konferenz überhaupt angefangen hatte. So ist etwa das "Bilanzdokument" von der letzten Konferenz von Revo kein Ergebnis einer Disksussion unter den Mitgliedern, sondern einfach die Meinung von fünf Herren aus der LFI, die uns diese Positionen bürokratisch aufzwingen. Zu allen wichtigen Fragen produziert die LFI Instruktionen an ihre Fraktion, und diese "Vorschläge" werden auch zwangsweise "angenommen".

Dass das auch andersrum funktionieren, z.B. REVOLUTION ein Bilanzdokument der LFI beschließt – dass wir ein solches Dokument überhaupt zu Gesicht bekommen! – ist völlig ausgeschlossen. Die Debatten der LFI werden grundsätzlich vor uns geheim gehalten. Aus "Sicherheits“gründen, natürlich. So soll jegliches Verhältnis zwischen Jugendorganisation und Mutterorganisation eine Einbahnstraße sein.

Konfrontiert mit dieser Praxis, ist die LFI-Fraktion in Revo in die Kritik geraten. Zuerst gab es nur Verleugnung: "Es wird nichts vorher entschieden!" Als wir aber mit Beweisen kamen, schwankten sie um 180 Grad: "Ich bin stolz darauf, in einer bolschewistischen organisation zu sein, die Sachen vorher entscheidet." Nun wollen sie offensichtlich zur Verleugnung zurückkehren – am besten ist es natürlich, wenn gar nicht darüber geredet wird.

Doch wenn wir hören, dass LFI’ler immer noch verheimlichen wollen, dass ihr IS Instruktionen an ihre Fraktion gibt, nachdem iRevo diese Instrutkionen veröffentlicht hat, zeigt das, in was für eine bizarre Scheinwelt die LFI Jugendliche hineinlocken will.

Es ist bemerkenswert, dass eine kommunistische Gruppe ihren eigenen Einfluss dermaßen zu verheimlichen versucht. Wir sind Stolz auf unsere Rolle bei der Schulstreikvorbereitung – wir sagen bei jeder Gelegenheit, dass Revo-Mitglieder Flugblätter und Pressemitteilungen für das Bündnis geschrieben haben, dass wir die Demonstration und die Aktionskonferenz mitorganisiert haben u.v.m. Wir brüsten uns damit guten Gewissens, weil wir demokratisch gearbeitet haben: Unsere Mitglieder haben sich als zuverlässige AktivistInnen erwiesen und sind als solche anerkannt worden; unsere Vorschläge wurden von den anderen aufgegriffen und angenommen. Wo wir Fehler gemacht haben, können wir auch Kritik einstecken und unsere Praxis verbessern.

Dass die LFI nicht auf ähnliche Weise über ihre Arbeit in Revo prahlt – "Das waren unsere Dokumente! Revo wird von unserer Fraktion kontrolliert!" – ist Ausdruck ihres schlechten Gewissens, weil sie nicht ganz 100% demokratisch arbeiten.

Wer ist hier die Mehrheit?

Statt über die führende Rolle der LFI hören wir lediglich viel über "Mehrheiten" und "Minderheiten" in REVOLUTION. Aber wie setzt sich diese Mehrheit zusammen? Diese "Mehrheitsentscheidungen" sind nichts anderes als die Vorgaben der LFI-Führung. In den ehemals offiziellen Strukturen von Revo, wie z.B. im RIC, arbeiten nun ausschließlich LFI-Mitglieder nach den Diktaten der LFI-Führung.

Aber man könnte dagegen einwenden: immerhin haben die LFI'ler eine Mehrheit bei der Delegiertenwahl bekommen, d.h. die Unterstützung von vielen unabhängigen Revos bekommen! Aber eben das ist schwer festzustellen. Haben die LFI'ler sich zur Wahl als Delegierte gestellt und klargemacht, dass sie nur IS-Entscheidungen durchwinken durften? Eigentlich genau das Gegenteil: sie haben verleugnet, dass solche Entscheidungen vorher getroffen werden. Manche haben sogar bei ihrer Wahl LFI-kritische Positionen unterstützt, um dann auf der Konferenz nur an den Blockabstimmungen teilzunehmen.

Vor langer Zeit haben wir die LFI aufgefordert, auch nur fünf unabhängige Revo-AktivistInnen zu nennen, die sich informiert haben und die LFI unterstützen. Aber mittlerweile wären wir überrascht, wenn sie ein einziges Mitglied auftreiben könnte. Denn um Revos auf ihre Seite zu ziehen, müssten sie erst die Hintergründe erklären – "Es ist toll, wenn unsere Dokumente vom LFI-IS geschrieben werden!" – aber genau das soll vermieden werden.

Mit höchster Effizienz hat die LFI es geschafft, die Unabhängigen, die noch geschwankt haben und einen Kompromiss suchten, von der Notwendigkeit von iRevo zu überzeugen. Sie machten selbst klar, dass ihre absolute Kontrolle über Revo ihnen wichtiger ist als irgendeine demokratische Offenheit. Das ist auch gewissermaßen verständlich – wo kann die LFI sonst neue Mitglieder gewinnen?

Aber es ist trotzdem komisch, dass sie über Mehrheitsentscheidungen sprechen, da die LFI-Führung auch jede Entscheidung einer internationalen Konferenz von Revo, die zufällig nicht im Sinne des LFI-Apparats fällt, ohne weiteres kippen kann.

Nun, die GAM-Jugend wirft uns vor, wir würden die LFI "verleumden" – sie wollen aber kein einziges Beispiel hierfür nennen. Wenn ein LFI'ler kategorisch zu uns sagt, dass die LFI-Führung keine Instruktionen an ihre Fraktion in Revo gibt, und dann wenig später wird uns eine E-mail zugespielt, die diese Instruktionen erhält, schlussfolgern wir daraus, dass wir belogen wurden. Wie will die GAM-Jugend, dass wir das nennen? Wie nennt das die GAM-Jugend? Verdrehung der Wahrheit? Bewusste Falschdarstellung? Warum so eine Feststellung eine "Verleumdung" ist, bleibt ihr Geheimnis.

Das Verrückteste ist, dass sie die Lügenvorwürfe nicht direkt bestreiten. Stattdessen versuchen sie solches verlogenes Verhalten als unwichtig abzutun: Es seien "Fragen zweitrangiger Bedeutung", mehr noch, wir seien "politisch bankrott", weil wir das überhaupt thematisieren würden. Doch nicht zufällig spielt der Kampf um die "Wahrheit" in der Geschichte der Arbeiterbewegung eine wichtige Rolle. Die Zeitung der Bolschewiki hieß eben "Prawda", die Zeitung der französischen Trotzkisten "La Verité". In der heutigen Zeit, wo Kriege mit offensichtlichen Lügen begründet werden, wo Lügen zu einem offenen Geheimnis der kapitalistischen politischen Praxis werden, müssen RevolutionärInnen doch in der Lage sein, offen über ihre Arbeit zu reden!

Warum sollen wir unabhängig sein?

Nun, die GAM-Jugend gibt an, sie wäre auch für eine unabhängige Jugendorganisation. Etwas tautologisch stellt sie fest: "Wir stehen für organisatorische und politische Unabhängigkeit der Jugendorganisation, nur so kann die Jugend die eigenen revolutionären Organisationen aufbauen." (als hätten sie es direkt von der PARTEI abgeschrieben: "Wir sind für Unabhängigkeit, weil wir für Unabhängigkeit sind!")

Wir könnten ergänzen: Eine eigenständige Jugendorganisation ermöglicht es jungen AktivistInnen, sich selbst zu revolutionären KämpferInnen zu entwickeln und dient auch dazu, Jugendliche von den Jugendverbänden der Reformisten zu brechen. Aber mehr zu diesen Argumenten gibt es haufenweise in den Dokumenten von iRevo.

Aber die GAM-Jugend mahnt, die Jugend soll nicht zu unabhängig sein. Gleich im nächsten Satz wird ergänzt: "Wir können aber nicht unabhängig von den realen Bewegungen des Klassenkampfes sein."

Das ist ja eine interessante Argumentationskette! Innerhalb von einem Satz mutiert die GAM (eine Gruppe mit etwa 20 Mitgliedern) in den "Klassenkampf". Das sagt einiges über das zum Größenwahn tendierende Selbstverständnis dieser Gruppe.

Es ist natürlich Schwachsinn, dass wir von REVOLUTION, weil wir eine unabhängige Jugendgruppe sind, uns von älteren AktivistInnen abschotten wollen oder gar die Jugend zum revolutionären Subjekt verklären. Wir arbeiten viel und gern mit "Erwachsenen"organisationen zusammen, bei Protesten, Schulungen und Debatten. Aber wenn eine Gruppe, z.B. die GAM, die Unterordnung zur Bedingung der Zusammenarbeit macht, dann müssen wir selbstverständlich ablehnen.

Wir glauben jedoch, dass eine revolutionäre Jugendgruppe ihren Zugang zum Klassenkampf selbst erkämpfen kann, ihn nicht einfach durch die Unterordnung unter eine Erwachsenengruppe bekommt. Mehr noch – wir arbeiten in genau diesem Sinne. Kurz vor und kurz nach dem Schülerstreik organisierten REVOLUTION-AktivistInnen Soli-Delegationen zum Streik der Charité-Beschäftigten und zur Demonstration der Berliner LehrerInnen. Die GAM bzw. ihre Jugend ließ sich nicht blicken, d.h. bei diesen Arbeiterprotesten war der "Klassenkampf" woanders.

Obwohl eine Unterordnung anscheinend die einzige Möglichkeit ist, Teil des Klassenkampfes zu sein, stellt die GAM-Jugend fest: "wir sind für die politische und organisatorische Unabhängigkeit".

Aber wer ist dieses "wir"? Es sind eben GAM-Mitglieder. Und die Vorstellung, GAM-Mitglieder würden "unabhängig" von ihrer Führung agieren, ist natürlich absurd! Auch dieses Statement musste von der GAM abgesegnet werden, wenn es nicht gleich von ihr geschrieben wurde.

Und seit wann ist die GAM plötzlich für politische und organisatorische Unabhängigkeit?!? Uns gegenüber haben sie immer wieder erklärt, REVOLUTION sollte nur organisatorisch oder gar nur "strukturell" unabhängig sein. Vielleicht haben die alten Herren ihre Position wieder geändert, ohne es angekündigt – oder selbst gemerkt – zu haben.

Aber vielleicht könnte man es so verstehen, die GAM-Jugend ist zwar nicht unabhängig, aber sie möchte eine unabhängige Gruppe aufbauen. Aber auch das wäre gelogen. Ein führendes GAM-Mitglied äußerte wiederholt: "Revo ist nur revolutionär, wenn es sich unter unserer Kontrolle befindet." Die mangelnde Unabhängigkeit ist nicht nur vorhanden, sie ist politisch gewollt!

Aber sie glauben trotzdem, mit der bloßen Parole der "Unabhängigkeit" junge AktivistInnen anziehen zu können. Wie wenig Vertrauen kann man in das eigene Projekt haben, dass man sich gezwungen sieht, es nach außen bewusst falsch darzustellen?!?

Was kommt jetzt?

Es fällt auf: Während auf unserer Homepage von REVOLUTION in "neun Ländern auf drei Kontinenten" die Rede ist, kennt die GAM-Jugend jetzt nur noch Revo-Gruppen in "sechs Ländern auf zwei Kontinenten". Drei von diesen "Jugendgruppen" (in Deutschland, Schweden und Tschechien) sind nichts mehr als ein paar LFI-MItglieder. Die vierte (in Indonesien) ist für die sonstige Mitgliedschaft kaum bekannt. Die anderen zwei (in England und Österreich) sind zwar richtige Jugendgruppen, aber nach eigenen Angaben würden sie ohne die Leitung durch ältere Funktionäre der LFI "einfach nicht funktionieren."

Wie kam es innerhalb eines Jahres zu einer solchen Entwicklung? Aus LFI-Sicht sind die Mitglieder von iRevo keine Mitglieder "ihrer“ Jugendorganisation "REVOLUTION“ mehr. Es gibt kaum Nicht-LFI-Mitglieder, die noch in den LFI-dominierten Strukturen aktiv sind (und selbst die befinden sich in Opposition). Wiederum gibt es kaum LFI-Mitglieder, die nicht in die Befehlskette innerhalb von Revo eingebunden sind.

Währenddessen haben die Unabhängigen in Revo ihre bescheidenen Leistungen erbracht: Sei es der erwähnte Schülerstreik in Berlin, sei es der Aufbau einer neuen Ortsgruppe in Wolfsburg, seien es Proteste gegen US-Militärbasen in Tschechien, seien es antirassistische Proteste der neuen Schweizer Gruppe (die die LFI noch gelobt hat, bevor die Gruppe nun für sie aufgehört hat zu existieren). Im Gegensatz zur GAM-Jugend haben wir es geschafft, uns in Arbeiterproteste einzumischen, sogar junge ArbeiterInnen für unsere "kleinbürgerliche" Gruppe zu gewinnen. Wer sich eine Jugendorganisation als "Taktik", als Frontorganisation für sich selbst vorstellt, braucht sich nicht zu wundern, dass man keine jungen AktivistInnen fürs Projekt begeistern kann.

Wer eine unabhängige, revolutionäre Jugendgruppe sucht, kann zu REVOLUTION kommen.

Aber wenn das einem zu kompliziert erscheint, wer "leicht zu formen" ist (wie die GAMler sich laut eigener Aussage junge AktivistInnen wünschen), wer nicht so viel Bock auf Denken hat und Dokumente lieber von 60jährigen schreiben lässt, ohne selbst zu arbeiten, kann bei der GAM-Jugend mitmachen: www.onesolutiongamjugend.de.vu!

Vielleicht gewinnen sie ja doch noch ein paar Jugendliche dafür. Aber Lügengebäude sind bekanntlich wackelig.

Was kommt jetzt nicht?

Diese internen Streitigkeiten haben sehr viel Aufwand und Zeit gekostet, die wir besser in unsere politische Arbeit hätten stecken sollen. Wir möchten hiermit auch einen Schlussstrich unter unsere internen Streitigkeiten ziehen und uns stattdessen wieder auf unsere eigentliche Aufgabe konzentrieren: zu den Protesten gegen den G8-Gipfel zu mobilisieren, den Protest gegen das Verbot des kommunistischen Jugendverbandes KSM mitzuorganisieren, Jugendliche und uns selbst weiterzubilden, und überhaupt eine revolutionäre Jugendbewegung mitaufzubauen. Dies bedeutet natürlich nicht, dass wir gegen Diskussionen mit anderen Gruppen sind, solange sie offen und ehrlich geführt werden.

//REVOLUTION //9. November 2006


Eilig "www.onesolutionrevolution.de" auf ein altes Transpi malen und es ein paar Grauhaarigen in die Hände drücken - "revolutionäre Jugendarbeit"


Die GAM –
bürokratisch wie die PDS?


Wie wird die Jugend finanziert?

Über Solid hat die PDS formell keine Kontrolle. Umso leichter kann sie Solid über Finanzanträge kontrollieren. Z.B. wenn ein zu kritischer Artikel in eine Solid-Publikation reinkommen soll, kann sich die PDS einfach weigern, diese Ausgabe zu drucken bzw. zu bezahlen – das ist keine wirkliche "Zensur", sondern einfach "gezielte Unterstützung". Die GAM ist noch offener damit: Sie unterstützt nur ihre Mitglieder bzw. Fraktion in Revo und nicht Revo als Gruppe. Selbst wenn es darum geht, wer zu einer Revo-Konferenz fahren darf: LFI'ler bekommen die Fahrt aus der LFI-Kasse bezahlt, während Unabhängige ihr Taschengeld zusammenkratzen dürfen. So entscheiden die "Erwachsenen", wer an den Konferenzen der "unabhängigen Jugendorganisation" teilnehmen darf. Eine solche Praxis bei Solid/PDS ist uns nicht bekannt. Dagegen wendet die GAM ein, es ist ihr Geld und sie fordert ja auch nicht von uns, dass wir ihren Mitgliedern solche Fahrten bezahlen. Doch die Frage, warum sie eigentlich mehr Geld haben als wir, stellen sie sich gar nicht. Die Jugendunterdrückung, d.h. der eigentliche Grund für eine Jugendorganisation überhaupt, wird übersehen oder verleugnet. Die Jugendunterdrückung wird sogar zum Werkzeug "revolutionärer" Politik.

Beiteiligungsverband oder Parteijugend?

Bei dem bevorstehenden Fusionsprozess der linken Jugendverbände zielt die PDS-Führung darauf, dass alle Mitglieder der Partei unter einem bestimmten Alter automatisch Mitglieder des Jugendverbandes sein sollen. Wie bei den JuSos - zu den "Jungsozialisten" gehören einfach alle SPD-Mitglieder unter 35 Jahren. Solid lehnt das ab, weil es der Partei viel größere Einflussmöglichkeiten gibt. Zu jeder wichtigen Abstimmung kann man einfach Horden von halbjungen Händehochaltern schicken. Die GAM meint , dass jedes ihrer Mitglieder unter 30 "schon immer"-Mitglied von Revo ist, wie wir erfahren durften, als es Konflikte bei uns gab.

Einfach neue Parteijugend gründen?

Wenn der eigene, "unabhängige" Jugendverband zu widerspenstig wird, kann man einfach parallel dazu eine parteitreue Jugendgruppe gründen. Nachdem sich PDS-kritische Kräfte in Solid mehr und mehr durchsetzten, gründete die PDS in Berlin-Brandenburg die "PDS Jugend" (jetzt: "Linke Jugend"). Die GAM will eben auch eine GAM-Jugend aufbauen, aber klaut sich dazu noch den Namen und die Internetadresse der unabhängigen Jugendgruppe. Auf dieser Art eine "PDS-Solid“ zu gründen, war offensichtlich selbst für den PDS-Apparat zu viel!

 

Die Losung der "vollständigen Unabhängigkeit der Jugendverbände" hat eine lange Tradition in der kommunistischen Bewegung. Diese Unabhängigkeit soll nicht nur jungen AktivistInnen die Möglichkeit geben, Verantwortung zu übernehmen und sich selbst zu entwickeln. Es soll auch als Losung gegenüber den Jugendverbänden der reformistischen Parteien verwendet werden, um sie von deren Apparaten zu brechen. Wenn z.B. linke Leute in Solid sich knebeln lassen, weil sie fürchten, kein Geld mehr von der PDS zu bekommen, sollen KommunistInnen in ihrer Praxis aufzeigen, dass Jugendliche sich selbstständig, d.h. fernab von der bürokratischen Kontrolle der Apparate, organisieren können. Diese Losung ist so konzipiert, um linke Jugendliche von dem massiven Einfluss des Reformismus zu befreien und so besser von der Notwendigkeit der sozialen Revolution überzeugen zu können. Schade, dass die GAM das Prinzip der Unabhängigkeit so unüberlegt verworfen hat!


Unter falscher, roter Flagge Wie die GAM-Jugend unseren Namen missbraucht

Identity Theft Warum unsere Mutterorganisation uns die Website klaut

iRevo Die internationale, unabhängige Tendenz von REVOLUTION

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