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10.000 für Luxemburg, Liebknecht und Lenin

Am Sonntag, den 15. Januar, haben Zehntausende der ermordeten KommunistInnen Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedacht. 85.000 waren bei der Gedenkveranstaltung der Linkspartei.PDS am Friedhof. 11.000 gingen in der LLL-Demo vom Frankfuter Tor zum Friedhof - dass noch ein L, nämlich Lenin, mit der Demo geehrt wurde, zeigt ihren radikaleren Charakter.

Im Vergleich zum letzten Jahr war die Demo überraschend friedlich. Die Berliner Polizei ließ sich an jeder Stelle blicken, aber die Provokationen, Übergriffe und Festnahmen der letzten Jahre blieben fast komplett aus.

Erfreulich war, wie viele junge Menschen, aus allein Teilen der BRD, aber auch aus Dänemark, Schweden, Österreich und anderen Ländern dabei waren. Revo-AktivistInnen aus Berlin, Münster, Wolfsburg und Prag haben am Internationalistischen Block in der Demo teilgenommen.

REVOLUTION stellte einen lautstarken und sichtbaren Block. Mit einem Fronttranspi auf Tschechisch ("Proti Neoliberalismu!") und Sprechchören auf Baskisch ("Amnistia Osoa!") wurde klar, dass es bei uns und dem ganzen Internationalistischen Block um antikapitalistische Kämpfe in allen Teilen der Welt ging.

Am Abend vor der Demo hatten wir mit REVO CZ eine Veranstaltung über "Repression-Antirepression" im Sama-Café in Friedrichshain organisiert. Zwei Referenten aus Prag berichteten über mehrere aktuelle Beispiele von Repression in ihrem Land: die brutale Auflösung des Czechtek-Festivals im Sommer, den Verbotsantrag gegen den Kommunistischen Jugendverband Tschechiens und den Fall Mario Bangos - eines Antifaschisten, der seit 5 Jahren in der Slowakei in Haft sitzt, weil er sich gegen einen faschistischen Angriff zur Wehr gesetzt hat.

In der Diskussion konnte die Haltung der tschechischen KP (die regelmäßig fast 20% der Stimmen bekommt, jedoch so stalinistisch wie immer ist) erläutert werden. Sie stellt viele BürgermeisterInnen in den Dörfern um das Czechtek-Festival, und wegen des Lärms und der "Verblödung der Jugend" durch Techno-Musik hat ihre Presse die Polizeibrutalität gerechtfertigt. Etwas besser verhält sich der Kommunistische Jugendverband, der an den Protesten gegen Polizeigewalt teilgenommen hat, und jetzt vom Innenministerium aufgelöst werden soll. Aber die KP hat auch kein Wort zur Verteidigung ihres eigenen Jugendverbandes gesagt!

"...übrigens muss dieser Staat zerstört werden!"

Diese Überschrift trug die Zeitung, die wir für das LLL-Wochenende produziert hatten. Bei den vielen Reformern und Stalinos, die ihre Politik mit der von der KPD-Gründerin Luxemburg verwechseln, war dieses Zitat ein wichtiger Denkanstoss. Es geht nicht um kleine Reformen des Kapitalismus, sondern um einen Kampf, um den Kapitalismus zu überwinden.

//von Wladek aus Kreuzberg

 

Redebeitrag von Revo im inernationalistischen Block

Genossinnen und Genossen! Compañeras e compañeros!

Wieder einmal treffen wir uns heute um gemeinsam den Revolutionären Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zu gedenken. Vor 87 Jahren wurden sie von den Ordnungskräften des deutschen Staates, den Freikorps-Söldnern ermordet. Das Kapital hatte sich noch in letzter Sekunde gerettet.

Bis heute haben sich die Besitzverhältnisse im deutschen Staate nicht geändert, wir befinden uns daher erneut in einer Phase des Imperialismus, in einer Phase des Generalangriffs auf Demokratie und Arbeiterklasse, auf Bildungschancen und Menschenrechte!

Die Jugend ist von diesem Generalangriff in erhöhtem Maße betroffen. Aber sie ist auch im erhöhten Maße bereit sich zu wehren! Deshalb braucht sie ihre eigenen organisatorischen Strukturen. Wir von Revolution erneuern hier und heute, auch und gerade im Gedenken an Karl Liebknecht, unseren Aufruf zur Gründung einer neuen revolutionären Jugend-Internationale!

Alleine jedoch ist es niemandem von uns möglich diesen Angriffen zu trotzen. Bestehen können wir nur, wenn wir uns organisieren, uns international vernetzen, unsere Kämpfe miteinander verbinden und gemeinsam das bekämpfen, was die einzelnen Kämpfe erst nötig macht: Die kapitalistische Gesellschaftsordnung.

Karl und Rosa mussten sterben, weil sie dieser Ordnung, die sich selbst und damit die Masse der arbeitenden Bevölkerung an den Rand des Abgrunds gebracht hatte, den letzten Stoß versetzen wollten, einen Stoß, der die Tür geöffnet hätte zu einer anderen Gesellschaftsordnung, in der echte, proletarische, Demokratie, gleiche Möglichkeiten für jeden Menschen, Solidarität und Frieden einen festen Platz innehaben.

Doch das Kapital hatte damals Verbündete:

Es waren jene Männer, die dachten, die bürgerliche Demokratie wäre demokratisch;

Es waren jene Männer, die dachten, das Hirngespinst „Nation“ bräuchte Ruhe und Ordnung;

Es waren jene Männer, die dachten, der Kapitalismus würde sich sozialer machen lassen, ja er würde praktisch von selbst in die sozialistische Gesellschaft übergehen;

Es waren jene Herren, die die mächtigste Arbeiterpartei führten, die schließlich die proletarische Revolution blutig niederschlugen.

Rosa Luxemburg hatte diese Kräfte schon lange vor der Revolution hart bekämpft, sie wusste, dass die Reformisten schließlich das Kapital verteidigen würden, das sie vorgaben zu bekämpfen.

Doch heute legen Menschen Kränze zu ihren Ehren nieder, die stolz darauf sind, den Kapitalismus besser mitverwalten zu können als andere, die Deutschland helfen wollen, die Sozialismus und Kapitalismus nicht unbedingt als Widerspruch verstehen.

Rosa würde ausspucken vor euch, die ihr euch ihrer propagandistisch bedient um dann in eure Regierungssessel zurückzukehren und über die kapitalistische Ordnung zu wachen. Wie würdet ihr euch wohl entscheiden, in einer Situation in der die Arbeiterinnen und Arbeiter selber Politik machen?

Wenn das hier eure Ordnung ist, dann haben wir uns entschieden, für revolutionäre Unordnung!

//von Jalava aus Kreuzberg

 

Unordnung stiften! Aufruf von Revo zur LLL-Demo Create Disorder!

"...übrigens muss dieser Staat zerstört werden!" (REVOLUTION Nr. 15)

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