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Von Neukölln zur Weltrevolution: Zur Kommunistischen Jugendinternationale

Aufruf des EK der KJI nach dem II. Kongress der KI

(Aufruf des EK der KJI zur Durchführung der Beschlüsse des II. Kongresses der KI. Veröffentlicht in Nr. 28 der „Internationalen Jugendkorrespondenz“ vom 10. Oktober 1920.)

An alle kommunistischen Jugendorganisationen!

Der Aufruf des II. Kongresses der Kommunistischen Internationale in Moskau zur Säuberung der revolutionären Parteien von den oppositionellen und zur Bildung starker einheitlicher kommunistischer Parteien auf dem gemeinsamen Programm des Moskauer Kongresses hat eine mächtige Wirkung unter den arbeitenden Massen der ganzen Erde ausgelöst.

Überall haben die Auseinandersetzungen: für oder gegen Moskau, d.h. für oder gegen eine revolutionäre Taktik, eingesetzt. Überall hat der Klärungs- und Läuterungsprozess der proletarischen Parteien begonnen. In England arbeiten starke Kräfte in Befolgung der Moskauer Beschlüsse an der Bildung einer eigenen Kommunistischen Partei Englands. In Frankreich beherrscht die Diskussion über die Kommunistische Internationale und die Moskauer Beschlüsse die gesamte Partei- und Gewerkschaftspresse, alle Konferenzen und Kongresse. In Italien ist vor allem die so notwendige Abstoßung der Reformisten der Brennpunkt der Auseinandersetzungen. In Deutschland fesselt die Diskussion über den Anschluss oder Nichtanschluss an die Kommunistische Internationale in der Unabhängigen Partei die Aufmerksamkeit der gesamten arbeitenden Klasse.

Die Kommunistische Jugendinternationale hat sich als eine der ersten Organisationen vorbehaltlos der Kommunistischen Internationale angeschlossen. Ihre Verbände, die Kommunistischen Jugendorganisationen der ganzen Erde, zählen sich mit Recht zu den treuesten und zuverlässigsten Mitgliedern der Kommunistischen Internationale. In den Beschlüssen des Moskauer Kongresses begrüßen sie die Fortführung ihrer eigenen revolutionären Taktik und kommunistischen Politik.

Die kommunistischen Jugendorganisationen können deshalb nicht teilnahmslos und tatenlos den ausgebrochenen großen Auseinandersetzungen in den proletarischen Parteien gegenüberstehen. Es ist vielmehr eine ihrer dringendsten und vornehmsten Aufgaben, überall und mit aller Kraft für die vorbehaltlose Annahme und rasche praktische Verwirklichung der Moskauer Beschlüsse tätig zu sein. Dazu rufen wir heute alle unsere Verbände, alle kommunistischen Jugendorganisationen, alle revolutionären proletarischen Jugendverbände auf.

Teilweise ist es bereits geschehen: mehrere Organisationen haben, ohne unseren Appell abzuwarten, bereits tätigsten Anteil an der Schaffung klarer kommunistischer Parteien genommen. In Schweden und Norwegen sind es die kommunistischen Jugendorganisationen, die für eine Durchsetzung aller Beschlüsse in den Parteien und Gewerkschaften ihres Landes wirken. In der Schweiz wird die Jugendorganisation das Rückgrat der neuen Kommunistischen Partei der Schweiz sein. In Belgien und Spanien haben sich die kommunistischen Jugendorganisationen als Kommunistische Parteien konstituiert. In Italien unterstützen die kommunistischen Jugendvereinigungen die Bestrebungen jener Gruppen in der Partei, die für eine rücksichtslose Säuberung der Partei und für eine Neuorganisierung nach den Moskauer Beschlüssen eintreten. Besonders schwere Aufgaben harren auf diesem Gebiete der französischen Jugendgenossen, die erst kürzlich nach schweren Auseinandersetzungen und Kämpfen in ihren eigenen Reihen sich für uns erklärt haben. So jung die kommunistische Jugendbewegung in Frankreich noch ist, so fällt ihr doch bei der Bildung einer Kommunistischen Partei Frankreichs eine große und entscheidende Bedeutung zu.

In Deutschland hat die Leitung der Unabhängigen Proletarierjugend wiederholt erklärt, Anhänger einer internationalen revolutionären Taktik und Organisation zu sein. Jetzt muss es sich zeigen, ob es ihr ernst damit ist oder ob diese Beteuerung nur eine Phrase war, die Massen ihrer Mitglieder in ihren Vereinen zu halten. Die Proletarierjugend kann unmöglich bei der bereits eingetretenen Spaltung der Unabhängigen Partei in Revolutionäre und Reformisten neutral bleiben. Sie muss sich erklären für oder gegen Moskau und damit für oder gegen die Kommunistische Internationale, für oder gegen die Kommunistische Jugendinternationale. Wir sind überzeugt, dass die großen Massen der Mitglieder der Proletarierjugend in dieser historischen Stunde ihre hohe Aufgabe erkennen und durch eine Wiedervereinigung mit der Freien Sozialistischen Jugend Deutschlands für die Jugend das schaffen, was für die Erwachsenen angestrebt wird: eine einheitliche kommunistische Kampforganisation in Deutschland.

Jugendgenossen! Wir fordern Euch auf, in diesen Monaten, die ausgefüllt sind mit der Auseinandersetzung über die heute notwendige Taktik der Arbeiterparteien und Organisationen in allen Ländern, alles zu tun, um den Klärungsprozess in den proletarischen Organisationen zu beschleunigen. Soweit die kommunistischen Jugendorganisationen politischen Einfluss in den Parteien haben, was in Skandinavien, Schweiz, Italien usw. der Fall ist, muss er restlos ausgenutzt werden, um die Partei nach den Grundsätzen und Beschlüssen des Moskauer Kongresses neu zu organisieren und die großen Massen in ihnen zu sammeln. Wo unsere Organisationen über einen geringen politischen Einfluss verfügen, müssen sie wenigstens durch Zusammenarbeiten mit den linken und kommunistischen Flügeln das gleiche versuchen. Nichts darf von uns unversucht bleiben, um die taktische Diskussion rasch zu beendigen, die unerlässlichen organisatorischen Arbeiten zu beschleunigen, um so die kommunistischen Parteien und Organisationen bald in die Lage zu versetzen, ernste und große Aktionen zur Unterstützung Sowjet-Russlands, zur Durchführung der proletarischen Weltrevolution einzuleiten.

Das EK der KJI.

//Quelle: Alfred Kurella: Gründung und Aufbau der KJI. München 1972. S. 218.

 

Von Neukölln zur Weltrevolution: Zur Kommunistischen Jugendinternationale

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